Panorama

Unwetter über Belgien und NRW Drei Tote auf Pop-Festival

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(Foto: REUTERS)

Schwere Gewitter ziehen über Belgien und Nordrhein-Westfalen. Bei einem kurzen, aber heftigen Unwetter auf einem Musikfestival in der ostbelgischen Provinz Limburg sterben drei Menschen. "Es war das Ende der Welt", sagt eine Augenzeugin. In NRW sorgt Starkregen für überflutete Straßen und Keller. Menschen kommen nicht zu Schaden.

Ein heftiges Unwetter hat am Abend über großen Teilen von Belgien und Nordrhein-Westfalen gewütet. Im Osten Belgiens brachte die Gewitterfront auf einem Musikfestival Bühnen und Zelte zum Einstürzen. Dabei starben 3 Menschen.

Aufnahme aus dem Chateau-Zelt kurz bevor es zusammenbrach.

Aufnahme aus dem Chateau-Zelt kurz bevor es zusammenbrach.

(Foto: dpa)

Das Unglück ereignete sich auf dem Pukkelpop-Festival nahe der Stadt Hasselt in der Provinz Limburg. Unter Berufung auf Rettungsdienste meldet der belgische Fernsehsender VRT, es habe 3 Tote und 11 Schwerverletzten sowie 60 leichter Verletzte gegeben. Die Bürgermeisterin von Hasselt, Hilde Claes, hatte zuvor auf einer Pressekonferenz gesagt, es habe mindestens 2 Tote und 40 Verletzte gegeben.

"Der Himmel wurde komplett schwarz", sagte eine Augenzeugin der belgischen Zeitung "Le Soir" zufolge. Dann seien Hagelkörner von einem Zentimeter Durchmesser gefallen. "Ich habe überall blaue Flecken. Bäume fielen um. Es war das Ende der Welt."

Der zehnminütige Sturm mit Regen und Hagel habe unter anderem das Chateau-Zelt zum Einsturz gebracht, wo ein Konzert vor 1000 Zuhörern stattgefunden habe, schreibt die deutschsprachige belgische Zeitung "Grenzecho". Belgiens Premierminister Yves Leterme sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus.

Zum Zeitpunkt des Sturms waren etwa 60.000 bis 65.000 Besucher auf dem Festival anwesend, das noch bis zum Samstag dauern sollte und nun vorläufig abgebrochen wurde. Vor einem Jahr hatten zwei Tragödien das Pukkelpop überschattet: Ein Toningenieur starb an den Folgen eines Herzinfarkts, und der Sänger einer Rockgruppe stürzte sich nach dem Konzert seiner Band von einem Mast in den Tod.

Schwere Gewitter in NRW

Überflutete Straße in Aachen.

Überflutete Straße in Aachen.

(Foto: dpa)

Weiter östlich zog das Unwetter über den Großraum Aachen, den Niederrhein, Düsseldorf, das westliche Ruhrgebiet und das Münsterland. Hier wurden allerdings keine nennenswerten Schäden angerichtet.

Gegen 19.00 Uhr verfinsterte sich vielerorts der Himmel pechschwarz. Schwere Sturmböen von fast 90 Stundenkilometer stürzten Bäume um und rissen Äste ab. Starkregen von bis zu 30 Litern pro Stunde setzte viele Keller unter Wasser. Die Autobahn 52 zwischen Düsseldorf und Essen wurde teilweise überflutet. Der "Rheinischen Post" zufolge war auch der Verkehr auf der Autobahn 57 zwischen Köln und Kleve zwischenzeitlich stark beeinträchtigt.

Am größten Flughafen des Bundeslandes in Düsseldorf ging zeitweise nichts mehr. Die heftigen Gewitter erzwangen Verzögerungen bei Starts und Landungen, zumindest zwei ankommende Flugzeuge wurden nach Köln umgeleitet.

Bis zu 6000 Blitze zählte der Wetterdienst Meteomedia innerhalb von zwei Stunden. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, berichteten die Feuerwehren in Düsseldorf, Viersen, Köln, Essen und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Derweil zieht das Unwetter weiter in Richtung Osten und Nordosten. Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes gelten für Nordrhein-Westfalen und das westliche Niedersachsen.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa/AFP

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