Panorama

Ex-Todeskandidatin ist überwältigt von Freiheit Milke muss lange auf Prozess warten

Debra Milke macht erste vorsichtige Schritte in Freiheit - bis zu ihrem Prozess muss die ehemalige Todeszellen-Insassin eine Fußfessel tragen.

Debra Milke macht erste vorsichtige Schritte in Freiheit - bis zu ihrem Prozess muss die ehemalige Todeszellen-Insassin eine Fußfessel tragen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Über 20 Jahre sitzt die gebürtige Berlinerin Debra Milke in einer US-Todeszelle, bis eine Richterin sie plötzlich freispricht - der Prozess soll neu aufgerollt werden. Auf den ersten Verhandlungstag muss Milke aber wohl noch lange warten.

Offenbar bleibt die Entscheidung über die Zukunft von Debra Milke doch noch etwas länger offen als gedacht. Einem Online-Bericht der Zeitung "The Arizona Republic" zufolge soll die Neuauflage ihres Prozesses nicht vor Januar 2015 beginnen. Die zuständige Richterin in Phoenix im US-Staat Arizona habe dies nun festgelegt.

Aber schon bald soll die nächste Anhörung stattfinden, bestätigte das Gericht im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Termin ist von Richterin Rosa Mroz auf den 6. Dezember gelegt worden. In der Anhörung sollen weitere Details geklärt werden. Besonders geht es um die Frage, ob der bisherige Hauptbelastungszeuge in einem neuen Prozess seine Aussage verweigern darf. Wenn dem so wäre, hätte die in Berlin geborene Milke Chancen, dass das Verfahren gegen sie ganz eingestellt werde, so die Zeitung.

Milke hatte mehr als 20 Jahre in einer US-Todeszelle verbracht, weil sie im Jahr 1989 zwei Männer zum Mord an ihrem vierjährigen Sohn angestiftet haben soll. Die 49-Jährige bestreitet die Tat, nun hat die Richterin sie plötzlich auf Kaution freigelassen. Der Prozess soll neu aufgerollt werden. Bis Prozessbeginn muss Milke eine elektronische Fußfessel tragen und unterliegt bestimmten Auflagen.

Vieles ist neu und überwältigend

Wieder in Freiheit muss Debra Milke viele Eindrücke verarbeiten, die ihr fremd sind. So staunt sie über die heutige Technologie, wie iPhones und iPads und die Vernetzung der Geräte, zitiert die "Bild"-Zeitung ihre Anwältin Lori Voepel. Ebenso die Möglichkeit eigene Kleidung zu tragen und die große Auswahl an Speisen sind Freiheiten an die die Ex-Gefangene langsam und in kleinen Schritten herangeführt werden müsse.

Milke genießt momentan jede  freie Minute mit ihrer schwer an Krebs erkrankten Mutter. Laut ihrem Anwalt Michael Kimmerer war das Wiedersehen für die freigelassene Todeskandidatin ein überwältigendes Erlebenis. " Das war ihre Hoffnung, ihre Mutter wirklich zu berühren, sie zu sehen bevor ihre Mutter vielleicht stirbt".

Quelle: ntv.de, dpa

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