Panorama

Attacke im Schlafzimmer Mit Tollwut infizierte Fledermaus beißt Mann

Experten raten, die Wildtiere nicht anzufassen.

Experten raten, die Wildtiere nicht anzufassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mitten in der Nacht macht es sich eine Fledermaus auf dem Gesicht eines schlafenden Mannes bequem. Als dieser aufwacht und sich wehrt, versenkt das Tier seine Zähne in seiner Haut. Was der Gebissene noch nicht weiß: Das Tier trägt den Tollwut-Erreger in sich.

Eine mit Tollwut infizierte Fledermaus hat in Luxemburg einen Mann gebissen. Es sei der erste Tollwutbiss in dem Land seit vielen Jahren, sagte der Leiter der Abteilung "Ansteckende Krankheiten" im luxemburgischen Gesundheitsministerium, Pierre Weicherding.

Die Fledermaus hatte sich demnach vor wenigen Tagen nachts durch ein offenes Fenster in das Schlafzimmer des Betroffenen verirrt. Als der Mann aufwachte, saß das Tier auf seinem Gesicht. Er wehrte sich - und dann biss die Fledermaus zu.

Gebissener rasch immunisiert

Der Mann sei nach dem Biss sofort geimpft worden, damit er keine Tollwut bekomme und keine Gefahr für ihn bestehe, sagte Weicherding. Das Tollwutvirus wurde bei dem eingefangenen Tier nachgewiesen. Menschen sollten sich von toten Fledermäusen fernhalten, riet Weicherding. Zudem sollte sich jeder, der von einem dieser Tiere angegriffen werde, ärztlich untersuchen lassen.

Die auch für Menschen lebensgefährliche Fledermaustollwut komme in Europa selten, aber immer wieder vor. Nach dem Biss eines erkrankten Tieres kann eine rasche Impfung die tödliche Krankheit verhindern. Seit 1977 wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erst fünf Todesfälle durch Fledermaustollwut in Europa bekannt, und zwar drei in Osteuropa, einer in Finnland und einer in Großbritannien.

Tollwutviren bei Fledermäusen sind eng mit denen bei Füchsen verwand. In Deutschland gilt die Fuchspopulation seit 2008 als frei von dem Erreger. Bei Fledermäusen kommt das Virus jedoch noch vereinzelt vor.

Quelle: ntv.de, dpa

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