Alkohol in Kenia nur von 17 bis 23 Uhr Neues Gesetz füllt Gefängnisse
18.01.2011, 11:20 Uhr
Merke: zwischen 23.00 und 17.00 Uhr in Kenia nur Softdrinks konsumieren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach der Einführung eines "Alkoholkontrollgesetzes" in Kenia ist in mehreren Gefängnissen des ostafrikanischen Landes keine Zelle mehr frei. Alkoholsünder, die die Strafe von 30.000 Shilling (etwa 300 Euro) für Trinken außerhalb der Sperrstunde nicht aufbringen können, müssen eine Haftstrafe von sechs Monaten absitzen.
Die kenianische Zeitung "The Standard" zitiert einen Beamten mit den Worten, das Problem der Verstopfung der Haftanstalten sei wieder da und könnte schlimmer werden, wenn nicht bald Lösungen gefunden würden. Er nannte den Straftatbestand geringfügig und schlug vor, die Haftstrafe durch Sozialarbeit zu ersetzen.
Nach dem kurz vor Weihnachten verabschiedeten Gesetz darf Alkohol an Wochentagen nur noch zwischen 17.00 und 23.00 Uhr getrunken werden. In Supermärkten und anderen Läden kann Alkohol allerdings auch weiter tagsüber gekauft werden.
Das Gesetz hat bei vielen Kenianern - vor allem bei Wirten, Hoteliers und Restaurantbetreibern - heftige Proteste ausgelöst. Nachdem eine Sammelklage von Kneipiers im zentralkenianischen Embu vor einigen Wochen abgewiesen wurde, soll das Gesetz erneut vor Gericht zur Anhörung kommen. Eine Vereinigung von Gastronomen hatte in ihrem Einspruch gegen das Gesetz schweren wirtschaftlichen Schaden geltend gemacht.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa