Fitnesswahn im Weißen Haus Obama rollt Ostereier durch den Garten
21.04.2014, 18:30 Uhr
Präsident Obama muss sich beim Ostereier-Rollen einige Niederlagen eingestehen.
(Foto: AP)
Das traditionelle "Easter Egg Roll" lockt wieder Tausende Kinder ins Weiße Haus. Gemeinsam mit Obama rollen die kleinen Ostereier durch den Garten und entsprechen damit ganz dem "Let's Move"-Konzept der First Lady. Auch sonst greift die Fitnesswelle im Oval Office um sich.
Auf die Plätze, fertig, los: Tausende Kinder haben am Ostermontag mit US-Präsident Barack Obama bunt bemalte Eier um die Wette gerollt. Das hat auf dem Südrasen des Weißen Hauses eine lange Tradition. Seit über 135 Jahren lädt die jeweilige Präsidentenfamilie zum alljährlichen "Easter Egg Roll" in den Garten des Anwesens ein.
Auch in diesem Jahr erhielten rund 30.000 Gäste aus allen 50 US-Staaten Einladungskarten für das Spektakel. Das Ereignis stand unter dem Motto "Hop into Healthy, Swing into Shape" - "Spring dich gesund, schwing dich in Form" - und wirbt für die "Let's Move"-Kampagne von Michelle Obama.
Bei dem Wettstreit müssen Kinder hartgekochte Ostereier mit einem langen Löffel über den Rasen rollen - und das möglichst schnell. Da kann es schon auch einmal vorkommen, wie die vergangenen Jahre zeigten, dass US-Präsident Obama die ein oder andere Niederlage kassiert.
Die Teilnahmeplätze sind immer heiß begehrt und werden aus Internet-Bewerbungen ausgelost. Das Ostereier-Rollen ist neben der Einweihung des nationalen Weihnachtsbaumes im Dezember eine der größten öffentlichen Veranstaltungen im Garten des Weißen Hauses. Sie wurde im Jahr 1878 von Ex-US-Präsident Rutherford Hayes ins Leben gerufen.
Mitarbeiter wetteifern mit Obama
Auch sonst geht es sportlich zu im Weißen Haus. Im Oval Office werden Äpfel statt Erdnüssen zum Knabbern serviert und es gibt kein Dessert mehr an Werktagen - die Diät- und Fitnesswelle ist in vollem Gange. Dass US-Präsident Barack Obama fit wie ein Turnschuh ist und die First Lady hinter dem Haus einen Gemüsegarten pflegt, um somit die Nationen zu gesundem Essen zu erziehen, ist seit längerem bekannt. Doch wie die "Washington Post" berichtet, geht der Trend mittlerweile weit darüber hinaus - Kritiker mokierten sich bereits über den Fitness-Kult.
Dem Bericht zufolge gibt es unter einzelnen Abteilungen im Präsidentenamt regelrechte Wettbewerbe in Sachen Fitness, in denen Punkte gesammelt und diese hausintern fein säuberlich protokolliert werden - zum Wochenende wird dann abgerechnet. Obama höchstpersönlich stachele seine männlichen Mitarbeiter zum Schwitzen im "Gym" an - und mache sich gar über solche Mitstreiter lustig, die nicht so gut in Form seien wie er.
"Die Kultur hat sich ganz schön dramatisch verschoben...", zitiert die Zeitung einen Mitarbeiter der Präsidentengattin. Vorbei seien die Zeiten, als im Weißen Haus noch Junk-Food zu haben war. Beinahe nostalgisch beschwört die Zeitung die alten, ungesunden Zeiten, als Präsident Bill Clinton beim Jogging eine Pause einlegte und in einer Fastfoodkette einen Hamburger verdrückte. Auch George W. Bush, selbst ein ausgewiesener Gesundheitsfanatiker, habe sich zum Abendessen mitunter Hamburger bestellt. Jetzt scheint ein Hauch von Askese durch die Heiligen Hallen Amerikas zu wehen.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa