Coronavirus in Saudi-Arabien Patienten stecken Mitarbeiter an
16.05.2013, 00:35 Uhr
In Saudi-Arabien haben sich bislang 30 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
(Foto: AP)
Erst seit Kurzem ist klar: Das Coronavirus kann tatsächlich von Mensch zu Mensch übertragen werden. Allerdings nur bei engem Kontakt mit Infizierten, meldete die Weltgesundheitsorganisation. Nun steht fest, dass Patienten in Saudi-Arabien Klinikmitarbeiter angesteckt haben.
Zum ersten Mal ist eine Übertragung des Coronavirus von Patienten auf Mitarbeiter eines Krankenhauses nachgewiesen worden. Die Fälle traten in Saudi-Arabien auf, wie die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, mitteilte. Unter sechs diagnostizierten neuen Krankheitsfällen seien zwei Klinikangestellte, die mit infizierten Patienten in Kontakt gekommen seien. Es habe zwar schon erkrankte Mitarbeiter aus dem Medizinbereich gegeben, etwa in Jordanien. Aber eine Übertragung von Patienten sei bisher nicht bestätigt gewesen.
An dem gefährlichen Coronavirus NCoV, das Ähnlichkeit mit dem Erreger der vor zehn Jahren weltweit grassierenden Atemwegserkrankung SARS aufweist, starben nach WHO-Angaben seit September 2012 weltweit 20 Menschen. Besonders stark ist Saudi-Arabien betroffen. Dort erkrankten inzwischen 30 Menschen, 15 von ihnen starben. Auch in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Jordanien wurden Fälle von Erkrankungen gemeldet.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hatte jedoch bereits am Freitag erklärt, es bestehe kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung. In Deutschland gab es dem Institut zufolge bislang zwei Fälle, einen in Essen und in München. Letzterer verlief tödlich.
Grippeähnliche Symptome
Das neue Virus wurde vor rund einem Jahr entdeckt. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als beim SARS-Virus führt der neue Erreger auch rasch zu Nierenversagen. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das Virus von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann. Man könne sich jedoch nur bei einem Erkrankten anstecken, wenn man engen Kontakt mit ihm habe, meldete die WHO. Anzeichen für eine allgemeine Verbreitung gebe es jedoch nicht. Bei der von China ausgehenden SARS-Epidemie im Jahr 2003 waren weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden. Etwa 800 von ihnen starben.
Quelle: ntv.de, AFP/Reuters