Panorama

Beinahe-Kollision in Shanghai Pilot boykottiert Notlandung

Ein Pilot bittet darum, notlanden zu dürfen. Doch sein Kollege findet, er ist schon lange genug in der Warteschleife gekreist und verweigert ihm den Vortritt.

Auf dem Flughafen Shanghai-Hongqiao ist einem chinesischen Medienbericht zufolge nur knapp eine Katastrophe verhindert worden: Ein Pilot der privaten chinesischen Fluggesellschaft Juneyao Airlines habe sich geweigert, seinen Landeanflug für den einer wegen Treibstoffmangels in Not geratenen Maschine der Qatar Airways zu verschieben, berichtete die Zeitung "Global Times". Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am 13. August.

Im Luftraum über Shanghai wird es häufig eng.

Im Luftraum über Shanghai wird es häufig eng.

(Foto: REUTERS)

Die Qatar-Maschine war dem Bericht zufolge auf dem Weg von Doha nach Shanghai, als sie in ein Gewitter geriet, abdrehen und einen Umweg fliegen musste. Statt wie geplant auf dem internationalen Flughafen Pudong in Shanghai zu landen, musste das Flugzeug wegen sinkender Kerosinvorräte Hongqiao ansteuern.

Der Pilot gab ein Notsignal ab und gab an, mit den vorhandenen Vorräten nur noch fünf Minuten in der Luft bleiben zu können, weshalb die Fluglotsen den Juneyao-Piloten aufforderte, eine Runde zu drehen und den Qatar-Piloten zuerst landen zu lassen. Der Juneyao-Pilot habe sich jedoch mit der Begründung geweigert, er habe bereits "lange" auf die Landung gewartet. Der Zeitung zufolge kamen sich die Maschinen gefährlich nahe, sodass eine Kollision drohte. Die Qatar-Maschine konnte letztlich aber sicher landen.

Der Pilot und die Crew der Juneyao-Maschine wurden der Fluggesellschaft zufolge beurlaubt, bis der Vorfall aufgeklärt ist. Eine Juneyao-Sprecherin erklärte dem Zeitungsbericht zufolge jedoch, es sei fraglich, ob der Qatar-Pilot tatsächlich nur noch fünf Minuten lang hätte fliegen können. Die chinesische Luftfahrtbehörde kündigte harte Strafen für die Verantwortlichen an, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen.

Quelle: ntv.de, AFP

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