Hollywood trauert um Oscar-Preisträger Polizei findet Heroin-Vorrat bei Hoffman
04.02.2014, 07:17 Uhr
Fans gedenken Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman.
(Foto: REUTERS)
Auf der Leinwand ist Philip Seymour Hoffman brillant, privat hadert er. Dass er früher Alkohol und Drogen konsumierte, war kein Geheimnis - dass der bis zu seinem Tod nicht damit aufhörte, schon. Die Polizei findet immense Vorräte an Drogen in Hoffmans Wohnung.
Einen Tag nach dem Tod von Oscar-Gewinner Philip Seymour Hoffman verdichten sich Berichte über den Fund großer Mengen Drogen in der New Yorker Wohnung des Schauspielers. 65 Umschläge mit Heroin sollen gefunden worden sein, berichtete die New Yorker Polizei. Fünf weitere seien leer gewesen. Zunächst war in US-Medien von 50 Beuteln mit Drogen die Rede. Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Rauschgift gilt als wahrscheinliche Ursache für den plötzlichen Tod des Oscar-Preisträgers.
Hoffmans langjährige Partnerin, mit der er drei Kinder hatte, soll den Schauspieler am Tag vor seinem Tod gesehen und mit ihm telefoniert habe, berichtete das "Wall Street Journal". Die Kostümbildnerin Mimi O'Donnell habe den Ermittlern gesagt, dass Hoffman dabei den Eindruck erweckte habe, unter Drogen zu stehen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Polizeikreise.
Vor wenigen Tagen noch clean und nüchtern
Hoffman wurde als einer der talentiertesten Schauspieler Hollywoods gefeiert. 2006 hatte er für seine Darstellung von Truman Capote den Oscar bekommen. Als 46 Jahre alte Schauspieler war tot in seiner Wohnung gefunden wurde, steckte unbestätigten Berichten zufolge in seinem linken Arm eine Spritze. Hoffman hatte eine lange Vergangenheit mit Alkohol und Rauschgift. Er selbst hatte vor wenigen Jahren aber gesagt, er habe das Problem überwunden.
Unterdessen behauptet ein Zeuge gegenüber dem Sender "Fox 411", er habe Hoffman nur Stunden vor dessen Tod an einem Bankautomaten gesehen. Der Schauspieler habe viel Geld abgehoben und sich danach mit zwei Männern getroffen, die als Drogenhändler verdächtigt würden. Dem Sender zufolge hofft die Polizei, mit den Bildern aus Überwachungskameras die letzten Stunden Hoffmans rekonstruieren zu können.
"Ich habe ihn noch letzte Woche gesehen und er war clean und nüchtern, ganz der Alte", sagte Drehbuchautor David Bar Katz der "New York Times". "Ich dachte, dieses Kapitel sei vorbei." Katz war der Freund und Kollege, der Hoffman in der Wohnung gefunden hatte. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil Hoffman nicht erreichbar gewesen sei.
"Ein unbeschreiblicher Verlust"
"Dies ist ein tragischer und plötzlicher Verlust", hieß es in einer Mitteilung von Hoffmans Familie. Alle seien nach dem Tod ihres "geliebten Phil" am Boden zerstört. Die Angehörigen baten darum, dass man ihre Privatsphäre respektiere.
Hollywood reagierte entsetzt auf den Tod eines seiner bekanntesten Schauspieler. "Es gibt keine Worte. Es ist einfach schrecklich", erklärte George Clooney, der mit Hoffman in "Die Iden des März" gespielt hatte. Tom Hanks sagte "Entertainment Weekly": "Das ist ein furchtbarer Tag für die, die mit Philip gearbeitet haben. Er war ein riesiges Talent."
Jeff Bridges schrieb auf Twitter: "Ich habe es genossen, mit ihm in 'The Big Lebowski' gespielt zu haben. Er war so ein wunderbarer Mann, so verdammt talentiert, ein echter Schatz." Kevin Spacey twitterte: "Eine Tragödie, einen so erstklassig talentierten Schauspieler wie Philip Seymour Hoffman zu verlieren. Ein unbeschreiblicher Verlust für Film, Theater und alle, die ihn kannten."
Auch Steve Martin zeigte sich schockiert: "Wer ihn als Willy Loman verpasst hat, der hat Willy Loman für immer verpasst", schrieb er in Anspielung auf Hoffmans Rolle in "Tod eines Handlungsreisenden". Mia Farrow twitterte, die Welt habe einen freundlichen, wundervollen Mann und einen der größten Schauspieler aller Zeiten verloren. Und Whoopie Goldberg schrieb: "Das ist offenbar wirklich kein Scherz. Beileid an die Familie. Verdammt!"
Quelle: ntv.de, ame/dpa