Schloss Gymnich zwangsversteigert Privatier zahlt drei Millionen
03.07.2012, 11:19 Uhr
Die Kelly-Zeiten sind hier vorbei.
(Foto: dpa)
Gästehaus der Bundesregierung, Wohnsitz der umfangreichen Kelly-Familie und nun Hotel und Restaurant: Schloss Gymnich steht vor einer weiteren Nutzung, die Zwangsversteigerung ist abgeschlossen.
Schloss Gymnich bei Bonn ist nicht länger Sitz der Kelly Family: Das Wasserschloss wurde im Amtsgericht Brühl für mehr als drei Millionen Euro zwangsversteigert. Der Privatier Gerd Overlack, ein ehemaliger Kölner Industrieversicherungsmakler, ersteigerte das frühere Gästehaus der Bundesregierung nach einem Bieterkampf gegen eine Schweizer Aktiengesellschaft.
Der genaue Preis betrug 3,05 Millionen Euro. Der 67-jährige Overlack will mit seiner Frau selbst in das Schloss einziehen und im Übrigen ein Hotel und ein Restaurant dort unterbringen. "Es muss eine Nutzung sein, die es uns erlaubt, die laufenden Unterhaltskosten zu bezahlen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Gewinn wolle er mit dem Gebäude nicht machen.
Auch eine Ausflugsgastronomie könne er sich vorstellen, damit wenigstens ein Teil des Gebäudes auch für die Bevölkerung zugänglich sei. Dass es einen Markt für ein gehobenes Hotel auf Schloss Gymnich gebe, stehe außer Frage. Overlack verwies auf die bewegte Geschichte des ehemaligen Gästehauses der Bundesregierung, in dem unter anderem die Queen und US-Präsident Richard Nixon übernachtet hatten.
war erleichtert. "Es ist ein ganz großer Tag für mich", sagte er. "Die Immobilie war ein Traum von meinem Vater, der nicht aufgegangen ist. Mein Vater lebt nicht mehr, ich glaube, er wäre sehr stolz, wenn er gewusst hätte, dass Herr Overlack das Schloss übernimmt", sagt der 39-Jährige.
Das Schloss war 1998 von der Kelly Family gekauft worden. Zuletzt konnten sich die zwölf Familienmitglieder nicht mehr auf einen Verkauf oder eine Nachnutzung einigen. Ihre Gläubigerbank ließ das Gebäude deshalb zwangsversteigern.
Quelle: ntv.de, dpa