Japans Nationalspeise SushiRoter Thunfisch bleibt ungeschützt
Tierschützer hofften bis zuletzt, die Washingtoner Artenschutzkonferenz würde den Roten Thunfisch endlich aus den Sushi-Bars verbannen. Die Hoffnung ist nun weg.
Das Vorhaben, den internationalen Handel mit dem Roten Thunfisch zu verbieten, ist gescheitert. Bei der Abstimmung auf dem Treffen der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES in Doha stimmten 68 Länder gegen den Vorschlag Monacos, den Roten Thunfisch auf die Liste der besonders bedrohten Tierarten zu setzen. 20 Länder stimmten für den Vorschlag, 30 Länder enthielten sich. Ein Vorschlag der EU, das Handelsverbot erst nach Ablauf einer Frist auszusprechen, scheiterte ebenfalls.
Das Schicksal des Roten Thunfischs - auch Blauflossen-Thunfisch genannt - war eines der wichtigsten Themen bei dem 13-tägigen Treffen der 175 CITES-Vertragsstaaten. Die Bestände des Meeresräubers sind stark überfischt. Vor allem Japan, das einen Großteil des gefangenen Roten Thunfischs aufkauft, hatte gegen das Handelsverbot mobil gemacht.
Umweltorganisationen übten heftige Kritik am Scheitern eines Handelsverbots. "Kommerzielle Interessen der Fischerei-Industrie haben wieder einmal über den Schutz der Meerestiere gesiegt", sagte Daniela Freyer von Pro Wildlife. Karoline Schacht von der Umweltschutzorganisation WWF bezeichnete das Votum in Doha als "Schande" und "Kniefall vor Wirtschaftsinteressen". "Damit bleibt der Rote Thunfisch auch in Zukunft einer entfesselten Fischerei und einem nimmersatten japanischen Sushi-Markt ausgesetzt."