Panorama

"Noch kann alles passieren" Schumachers Zustand bessert sich

Schumacher in einer Aufnahme von August 1998.

Schumacher in einer Aufnahme von August 1998.

(Foto: Reuters)

Michael Schumacher zeigt acht Tage nach seinem Ski-Unfall leichte Zeichen der Besserung. Die Ärzte im Krankenhaus von Grenoble gehen erstmals von einem neuen verbesserten Gesundheitszustand aus. Es steige die Hoffnung, dass Schumacher überlebt.

Michael Schumacher befindet sich nach seinem Ski-Unfall weiter in einem kritischen Zustand. Die Ärzte im Krankenhaus von Grenoble gehen aber erstmals von einem verbesserten Gesundheitszustand Schumachers aus. Nach wie vor könne aber alles passieren, der Formel-1-Rekordweltmeister schwebe weiter in Lebensgefahr. Es steige die Hoffnung, dass er überlebt. Das gab das Krankenhaus in Grenoble, in dem der Kerpener seit über einer Woche behandelt wird, bekannt.

Auch Schumachers Managerin Sabine Kehm bestätigte, dass sich dessen Gesundheitszustand insgesamt stabilisiert und damit gebessert hat. Sie wolle allerdings nicht bestätigen, dass der 45-Jährige mittlerweile außer Lebensgefahr sei. Sie verwies auf ein ärztliches Bulletin. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, Schumacher schwebe nicht mehr in "akuter" Lebensgefahr. "Bild" bezog sich dabei auf das "engste Umfeld" Schumachers.

Über den Stand der Ermittlungen zu Schumachers schwerem Ski-Unfall will die Staatsanwaltschaft am kommenden Mittwoch in einer Pressekonferenz informieren.

Fans halten Wache für Michael Schumacher vor dem Krankenhaus in Grenoble.

Fans halten Wache für Michael Schumacher vor dem Krankenhaus in Grenoble.

(Foto: AP)

Schumacher werde weiter kontinuierlich beaufsichtigt, hieß es i n einer gemeinsamen Mitteilung mit Kehm. Aus Gründen der Privatsphäre werden keine "Details seiner Behandlung" genannt. Zudem seien "keine weiteren Pressekonferenzen oder schriftliche Pressemitteilungen" geplant, die über die Genesung Schumachers Auskunft geben. "Wir bitten eindringlich darum, das Arztgeheimnis zu respektieren und sich ausschließlich an die Informationen des zuständigen Ärzte-Teams oder Managements zu halten, die die einzigen gültigen Informationen sind."

Es war die erste Auskunft von offizieller Stelle zum Gesundheitszustand des ehemaligen Rennfahrers seit dem vergangenen Samstag. Damals hatte Kehm betont, "dass jegliche Information über seinen Gesundheitszustand, die nicht von den behandelnden Ärzten oder seinem Management stammt, nicht valide und reine Spekulation ist".

Schumacher liegt seit dem Unfall in den französischen Alpen mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma im künstlichen Koma. Er ist zweimal am Kopf operiert worden.

Noch viele Details sind unbekannt

Derweil ist es weiter unklar, welche Umstände zu dem tragischen Sturz am Sonntag vor Neujahr führten. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen nun erstmals Auskunft über ihre Erkenntnisse geben. Die Pressekonferenz soll um 11.00 Uhr im Gerichtsgebäude von Albertville stattfinden. Das bestätigte der zuständige Staatsanwalt Patrick Quincy. Neben der Befragung von Zeugen könnten möglicherweise zwei Videos zur Aufklärung des Unfallhergangs beitragen. Schumacher soll bei seinem Unfall eine Helmkamera getragen haben, unklar ist aber, ob diese zum Zeitpunkt des Unglücks eingeschaltet war. Zudem hat ein deutscher Tourist mit einem Smartphone angeblich die letzten Sekunden von Schumachers Fahrt aufgenommen und will das Video den Behörden zur Verfügung stellen. Außerdem ist unklar, wie schnell Schumacher unterwegs war.

Bisher ist lediglich bekannt, dass Schumacher am 29. Dezember am Vormittag in der Nähe seines Hauses mit seinem 14-jährigen Sohn und einer kleinen Gruppe von Freunden im Skigebiet von Méribel in den französischen Alpen eine offizielle Piste hinabfuhr. Dann fuhr er in einen Bereich zwischen zwei Abfahrten, berührte einen Felsen und stürzte mit dem Kopf auf einen anderen Stein. Dabei zerbrach Schumachers Helm. Ein anderer Skifahrer war laut Staatsanwaltschaft vermutlich nicht in den Unfall verwickelt.

Die französischen Ermittler prüfen derzeit, ob die Pisten ausreichend abgesteckt und die Warnungen vor dem felsigen Bereich zwischen einer blauen und einer roten Piste deutlich genug waren. Offenbar war das Unfallgebiet nicht mit Netzen abgesperrt, sondern nur mit Stangen ausgewiesen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/sid/dpa

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