Kachelmann-Prozess Schwarzer keilt zurück
05.02.2011, 12:48 Uhr
Alice Schwarzer berichtet für ein Boulevard-Blatt vom Prozess.
(Foto: dpa)
Alice Schwarzers Rolle im Prozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann bleibt skurril. Nach ihrem vorübergehenden Ausschluss aus dem Gerichtssaal wirft sie Kachelmanns Anwalt vor, eine Jahrmarkt-Stimmung zu schüren. Sie selbst heizt jedoch durch ihre Aussagen immer wieder das Thema gehörig an.
Nach ihrem Ausschluss aus dem Prozess gegen Jörg Kachelmann erhebt die Journalistin und Feministin Alice Schwarzer schwere Vorwürfe gegen den Anwalt des Wettermoderators. Er investiere "sehr viel Arbeit, um alle in diesem Gerichtssaal, die nicht plakativ die Unschuld des der Vergewaltigung Angeklagten propagieren, hemmungslos zu diffamieren", schrieb Schwarzer in der "Bild"-Zeitung. Die 68-Jährige berichtet für das Boulevard-Blatt über den Prozess in Mannheim.
Schwarzer musste am Donnerstag den Gerichtssaal verlassen, weil Kachelmanns Anwalt überraschend beantragt hatte, sie als Zeugin zu vernehmen. Bis zur Entscheidung des Landgerichts über diesen Antrag darf Schwarzer als mögliche Verfahrensbeteiligte den Gerichtssaal nicht mehr betreten. Schwarzer möchte nun "schnellstmöglich" geladen werden - "damit ich wieder da Platz nehmen kann, wo ich hingehöre: auf der Pressebank".
Schwenn möchte Schwarzer zu ihren Kontakten mit dem Therapeuten von Kachelmanns Ex-Freundin befragen. Der Anwalt warf Schwarzer einen "öffentlichen Feldzug" gegen Kachelmann vor. Schwarzer bezeichnete diesen Vorwurf am Samstag als "absurd".
Schwarzer kritisierte auch die Verhandlungsführung des Gerichts. Kachelmanns Anwalt sei es gelungen, den Saal "innerhalb weniger Wochen in einen Rummelplatz zu verwandeln". In dieser Jahrmarkt-Stimmung sei es nur folgerichtig, "dass das Pro-Kachelmann-Stammpublikum die Richter ausbuht, wenn ihm etwas nicht passt", berichtete die Feministin. Inmitten des Rummels wirke das Gericht "fast hilflos".
Quelle: ntv.de, dpa