Panorama

Hochwasser in Deutschland So kann man helfen

Für diese Straße an der Mulde bei Löbnitz in Sachsen kommt jede Hilfe zu spät.

Für diese Straße an der Mulde bei Löbnitz in Sachsen kommt jede Hilfe zu spät.

(Foto: dpa)

Im Süden beginnen die Aufräumarbeiten nach der Flut, andere Städte wappnen sich mit Sandsäcken gegen das Wasser, das noch kommt. Immer spielen freiwillige Helfer eine große Rolle. Wer seine Arbeit anbieten möchte, findet genug zu tun.

"Die Hilfsbereitschaft ist immens", sagt die Sprecherin der Stadt Grimma. "Die Menschen fahren einfach hierher und packen mit an." Zum Glück - denn ohne Freiwillige könnten die überfluteten Gemeinden die Arbeit kaum bewältigen.

Wer helfen will, kann einfach vorbeikommen. Auf dem Marktplatz in Grimma ist ein rotes Zelt aufgebaut, in dem die Freiwilligen koordiniert werden. Dort wird ihnen gesagt, wo sie beschädigte Möbel heraustragen, Straßen säubern oder Müll wegschaffen können. Auch für Essensausgaben und Transporte braucht es Helfer. Wer Schubkarren und Besen mitbringen kann, sollte bei der Hotline der Stadt nachfragen, ob das Material gebraucht wird. Die Telefonnummern für Helfer oder zum Anmelden von Sachspenden finden sich im Internet. Spezielle Hilfsaufrufe veröffentlicht die Stadt bei Facebook.

Koordinierungsstellen vermitteln Freiwillige

In größeren Städten ist es wichtig, seine Arbeitskraft zuvor telefonisch anzubieten. Dresden etwa hat eine Koordinierungs-Hotline eingerichtet, der Kontakt findet sich auf der Homepage der Stadt. Bislang ist in Dresden allerdings wenig zu tun. "Wir müssen abwarten, bis die Elbe gesunken ist", sagt ein Sprecher. Erst dann lässt sich abschätzen, wo welche Hilfe gebraucht wird. Die Koordinierungsstelle bietet an, Freiwillige zurückzurufen, wenn sie gebraucht werden.

Freiwillige an der Elbe in Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Freiwillige an der Elbe in Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern.

(Foto: dpa)

Dringend benötigt wird Hilfe in den Städten, die noch auf die höchsten Pegelstände warten. So werden in Magdeburg im großen Stil Sandsäcke befüllt und an die Deiche gebracht. "Wir brauchen Helfer, die füllen, die transportieren oder die stapeln", sagt ein Sprecher der Stadt. Zwar hätten sich schon viele gemeldet, es gebe aber weiterhin großen Bedarf. Auch hier wird die Hilfe über eine Hotline organisiert. Die Nummer findet sich auf der Stadt-Homepage. Mit Lebensmitteln werden die Freiwilligen vor Ort versorgt. Eigenes Material ist in der Regel nicht notwendig.

Wer an die Arbeit geht, sollte vor allem auf sich selbst achten, heißt es in der sächsischen Staatskanzlei. Denn am Wochenende könnte es sehr heiß werden. Das heißt: genug trinken, auf andere achtgeben und es nicht übertreiben.

Städte haben Spendenkonten eingerichtet

Menschen, die privat Unterstützung suchen, tun das oft auch über das Internet. Vieles funktioniert über Facebook-Postings, die immer wieder geteilt werden. Außerdem gibt es mehrere private Vermittlungsplattformen. Sinnvoller ist es meistens aber wohl, die Hotlines der Städte zu nutzen. Auch wer etwa schweres Gerät anzubieten hat, erfährt dort, wo es gebraucht wird.

Kleine Sachspenden wie Lebensmittel werden in der Regel nicht gebraucht. Als Geste ist eine Einladung an die Freiwilligen bestimmt gerne gesehen. Aber die Versorgung ganzer Hilfsmannschaften lässt sich zentral besser organisieren. "Es gibt ja Lebensmittel in den betroffenen Gebieten", sagt ein Sprecher des THW. "Wer spenden will, spendet am besten Geld."

Spendenkonten gibt es bei vielen betroffenen Städten oder etwa bei RTL. Außerdem freuen sich Katastrophenschutzverbände wie das Deutsche Rote Kreuz, Johanniter und Malteser über Geld. Einige von ihnen sind im Spendenbündnis "Deutschland Hilft" zusammengeschlossen. Das Geld, das dorthin gespendet wird, kommt der Versorgung der Helfer zugute und wird dafür verwendet, die Einrichtungen der beteiligten Organisationen wieder aufzubauen, wenn diese beschädigt wurden. Ob auch Geld an betroffene Privatpersonen gegeben wird, konnte eine Sprecherin noch nicht sagen.

Quelle: ntv.de

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