US-Gericht entscheidet über Münzfund Spanien bekommt Goldschatz
01.02.2012, 17:07 Uhr
Das Schiff, mit dem die Münzen gefunden wurden, steht unter Beobachtung der spanischen Behörden.
(Foto: dpa)
Ein US-Unternehmen findet 2007 insgesamt 500.000 Münzen aus Gold und Silber. Spanien erhebt Anspruch - der Schatz könnte aus einer spanischen Galeone stammen. Nun bekommt das Land erneut Recht. Die US-Abenteurer müssen ihren Fund abgeben.
Die spanische Regierung freut sich über einen juristischen Erfolg in den USA, der Madrid einen wertvollen Goldschatz zuspricht. Ein Berufungsgericht in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia entschied nach spanischen Medienberichten, dass mehr als 500.000 Gold- und Silbermünzen, die US-Tiefseeforscher im Atlantik geborgen hatten, an Spanien zurückgegeben werden müssen. "Damit wurde anerkannt, dass die Münzen das Eigentum aller Spanier sind", sagte Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría.
Die US-Spezialfirma Odyssey Marine Exploration mit Sitz in Tampa in Florida hatte im Mai 2007 den Fund eines Schiffswracks im Atlantik bekanntgegeben, aus dem die Münzen geborgen wurden. Der Wert des Schatzes wurde auf mehr als 350 Millionen Euro geschätzt.
Spanien erhob Anspruch auf den bislang wohl größten Schatz aus den Weltmeeren, weil dieser nach Ansicht von Experten aus der 1804 vor Portugal gesunkenen spanischen Galeone "Nuestra Señora de las Mercedes" stammt. Spanien warf den Amerikanern Plünderung spanischen Kulturbesitzes vor.
Die US-Firma wies dies zurück, weigerte sich aber, Details zu dem Fund preiszugeben. Die Herkunft des Schiffes, dem Odyssey den Namen "Black Swan" (Schwarzer Schwan) gab, könne möglicherweise nie bestimmt werden, meinte Odyssey. Nach Angaben der Madrider "El Pais" hat das Unternehmen noch eine kleine Chance, sich juristisch zu wehren, indem es Einspruch vor dem Obersten Gerichtshof einlegt.
Quelle: ntv.de, dpa