Panorama

Verhungerte Sarah Todesumstände weiter unklar

Die Mutter ist nicht ansprechbar, der Vater bleibt stumm, lediglich der Opa hat bislang ausgesagt: Nach dem Hungertod der dreijährigen Sarah aus Franken rätseln die Ermittler weiter, wie es zu dem Drama kommen konnte.

Ein verdunkeltes Fenster der Wohnung, in dem Sarah mit ihren Eltern gewohnt hat.

Ein verdunkeltes Fenster der Wohnung, in dem Sarah mit ihren Eltern gewohnt hat.

(Foto: dpa)

Es habe nach wie vor kein schlüssiger Geschehensablauf hergestellt werden können, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Lediglich der Großvater Sarahs habe bisher umfassend ausgesagt, der in Untersuchungshaft sitzende 29 Jahre alte Vater schweige weiter.

Wie der Sprecher sagte, ist die im Krankenhaus liegende 26 Jahre alte Mutter des Kinds wegen einer Erkrankung weiter nicht ansprechbar. Ihre Krankheit habe sich als lebensbedrohlich herausgestellt.

Die Eltern der aus Thalmässing im fränkischen Landkreis Roth stammenden Sarah hatten am Samstagabend selbst den Notarzt für ihre stark abgemagerte Tochter gerufen. Dem ansonsten gesunden Kind konnte im Krankenhaus aber nicht mehr geholfen werden, sie starb am Montag.

Wohnung war völlig verwahrlost

Medienberichten zufolge soll die noch im vergangenen Jahr sehr übergewichtige Frau aufgrund einer Darminfektion in den vergangenen Monaten stark abgemagert sein. Die Polizei hatte die Wohnung demnach in einem vollkommen verwahrlosten Zustand aufgefunden.

Die Deutsche Kinderhilfe erklärte, der Fall Sarah offenbare "die ganze Dramatik des Scheiterns der Kinderschutzbemühungen in Deutschland". Es seien dringend die Einführung bundesweit einheitlicher und verbindlicher Qualitätsstandards für Jugendämter und freie Träger nötig.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen