Panorama

Experiment in der Luft US-Hacker manipuliert Flugzeug-Triebwerke

Flugzeug-Hacker.jpg

Wie sicher sind eigentlich die Computersysteme an Bord von Flugzeugen? Ein US-amerikanischer Hacker behauptet, er habe sich während des Fluges Zugriff auf die Triebwerke der Maschine verschafft - und ihnen sogar Befehle erteilt.

Ein Internetexperte aus den USA hat sich eigenen Angaben zufolge während des Fluges mehrfach in die Computersysteme von Boeing- und Airbus-Flugzeugen gehackt. Er behauptet, in einem Fall sogar die Kontrolle über die Triebwerke übernommen zu haben. Das berichtet der US-Sender CNN und beruft sich auf Dokumente des FBI.

Der US-amerikanische Inlandsgeheimdienst nahm den Fachmann für Cyber-Sicherheit namens Chris Roberts im April fest. Roberts hatte zuvor auf einem United-Airlines Flug nach Syracuse im US-Bundesstaat New York Tweets abgesetzt, in denen er darüber sprach, sich in das System des Flugzeugs zu hacken, in dem er saß.

Laut dem Dokument, aus dem CNN zitiert, sagte Roberts dem FBI, er sei in der Zeit von 2011 bis 2014, rund 15 bis 20 Mal erfolgreich in Computersysteme von Flugzeugen eingedrungen. Dem Bericht zufolge gelang es ihm einmal sogar, eine Codezeile zu überschreiben und den "Climb"-Befehl abzusetzen. Dadurch sei es ihm gelungen, eine der Turbinen so zu manipulieren, dass sich das Flugzeug seitwärts bewegte.

Hacker will angeblich Flugsicherheit verbessern

Roberts sagte, für seine Hackerangriffe habe er ein modifiziertes Ethernet-Kabel benutzt. Damit habe er seinen Laptop mit einer elektronischen Box unter seinem Sitz verbunden, die das Unterhaltungssystem des Flugzeuges steuert. Von dort aus sei er schließlich in die Hauptcomputer des Flugzeuges eingedrungen. Das FBI fand bei anschließenden Untersuchungen dem Bericht zufolge entsprechende Spuren in den Maschinen.

Boeing bezweifelt die Angaben des Hackers. Dem Flugzeughersteller zufolge agiert die Unterhaltungselekronik an Bord getrennt von Navigations- und Flugsystemen. Den genauen Aufbau will Boeing aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich diskutieren. Roberts teilte via Twitter mit, dass er vom FBI angewiesen worden sei, nicht zu viel über sein Vorgehen zu verraten. Er schrieb auch, dass es sein einziges Anliegen sei, die Flugsicherheit zu verbessern.

Quelle: ntv.de, fma

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen