El Niño setzt Kalifornien zuUnwetternotstand gilt

Orkane, sintflutartige Regenfälle, starker Schneefall und Erdrutsche: Das Klimaphänomen El Niño wirbelt die Luftdruck- und Windverhältnisse an der US-Westküste tüchtig durcheinander.
Nach tagelangen schweren Unwettern haben die Behörden in Kalifornien für weite Teile des Westküstenstaates den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können rasch Helfer und Gelder für die betroffenen Gebiete mobilisiert werden. Orkanartige Stürme legten den Flugverkehr an mehreren Flughäfen lahm. Die Gesellschaft Southwest-Airlines hatte ihre meisten Flüge in Südkalifornien eingestellt.
Nach sintflutartigen Regenfällen waren Straßen überflutet, mehr als 1000 Häuser wurden wegen Erdrutschgefahr evakuiert. Nach den schweren Wald- und Buschbränden des vergangenen Jahres sind in den Hügellandschaften viele Abhänge kahl und nun so durchweicht, dass der Boden nachzugeben droht. Ein Abschnitt der viel befahrenden Autobahn Highway 5, die Los Angeles und San Francisco verbindet, musste nach starkem Schneefall gesperrt werden.
Ursache für das dritte schwere Unwetter innerhalb weniger Tage ist das Klimaphänomen El Niño. Etwa alle drei bis sieben Jahre dringt warmes Pazifikwasser an die Westküste Südamerikas vor, der kalte Humboldtstrom wird verdrängt. Luftdruckverhältnisse und Windverhältnisse ändern sich dann drastisch. Das Phänomen hat weltweiten Einfluss auf die Wetterverhältnisse.