Sogar in guten Zeiten Armut breitet sich aus
25.11.2010, 20:04 Uhr
Keine regelmäßigen Mahlzeiten, kaum Bildung, keine menschenwürdige Unterkunft, Armut lässt kaum Teilhabe zu.
(Foto: REUTERS)
Die Zahl der Länder, in denen sehr große Armut herrscht, hat sich UN-Angaben zufolge in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Seit den 1980er Jahren habe sich parallel dazu auch die Zahl der in Armut lebenden Menschen verdoppelt, sagte der Generalsekretär der UN-Handels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Supachai Panitchpakdi, in Genf bei der Vorstellung des Jahresberichts des UN-Programms zu den am wenigsten entwickelten Ländern. In dem Bericht sind 49 besonders arme Staaten aufgeführt; 1971 waren es noch 25.
Dem Bericht zufolge nahm die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zwischen 2002 und 2007 jährlich um drei Millionen zu und erreichte 2007 die Zahl von rund 421 Millionen - obwohl es in der gleichen Zeit weltweit ein starkes Wirtschaftswachstum gab. "Die traditionellen Modelle für die am wenigsten entwickelten Länder, sie in Richtung eines auf Handel basierenden Wachstums zu bewegen, haben offenbar nicht funktioniert", sagte Supachai.
Besorgniserregend sei insbesondere die Abhängigkeit dieser Länder von Importen. Ihre Ausgaben für Einfuhren von Nahrungsmitteln seien von neun Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro) im Jahr 2002 auf 23 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) im Jahr 2008 angestiegen. "Das ist höchst alarmierend", sagte Supachai.
Quelle: ntv.de, AFP