Lug und Trug im US-Geheimdienst Bericht offenbart Foltermethoden der CIA
01.04.2014, 15:35 Uhr
(Foto: AP)
Um weiterhin hart gegen Häftlinge vorgehen zu können, sollen CIA-Agenten systematisch über Ermittlungserfolge und mögliche Bedrohungen gelogen haben. Ihre Verhörmethoden haben sie verheimlicht. Denn die verstoßen gegen Menschenrechte.
Der US-Geheimdienst CIA hat die Regierung und die Öffentlichkeit bei seinen umstrittenen Verhören von Terrorverdächtigen offenbar jahrelang hinters Licht geführt. Die Zeitung "Washington Post" berichtet über einen Untersuchungsbericht eines Senatsausschusses, der schwere Vorwürfe gegen die CIA erhebt. So soll der Geheimdienst Einzelheiten über die Brutalität der Verhörmethoden verschwiegen und bei Angaben über die Gefährlichkeit von Verdächtigen übertrieben haben.
Außerdem habe der Geheimdienst behauptet, er habe mit Hilfe der weltweit kritisierten harten Verhörmethoden wichtige Informationen erhalten - um das Verhörprogramm effektiver erscheinen zu lassen, als es in Wirklichkeit war. Die CIA habe das Verhörprogramm dem Justizministerium und dem Kongress gegenüber als Möglichkeit beschrieben, "einzigartige, andernfalls nicht zu beschaffene Geheimdiensterkenntnisse" über Terrorpläne zu erhalten. "War das wirklich wahr? Die Antwort ist nein", zitiert das Blatt einen Regierungsbeamten. In Wahrheit habe die CIA bereits vorher über diese Erkenntnisse verfügt, hieß es unter Verweis auf den bisher unveröffentlichten 6300 Seiten langen Bericht.
"Harsche Verhörmethoden"
Der Bericht beinhaltet auch Angaben zu Verhörmethoden in ehemaligen geheimen CIA-Gefängnissen und beschreibt bislang geheim gehaltene Fälle von Misshandlungen. Zum Beispiel soll ein Häftling in einem CIA-Gefängnis in Afghanistan mehrfach in einen Tank mit eiskaltem Wasser getaucht worden sein. Das ist eine Methode, die dem "Waterboarding" ähnelt, bei dem ein Ertränken simuliert wird. Auch von einem Schlagen der Köpfe von Gefangenen gegen die Wand ist die Rede.
Die CIA nennt das "harsche Verhörmethoden", Kritiker sprechen von Folter. Die Methoden waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angewendet worden. Geheime Gefängnisse soll es unter anderem in Afghanistan, Ägypten und Polen gegeben haben.
Die Regierung von US-Präsident George W. Bush hatte das weltweite Netz von Geheimgefängnissen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 aufgebaut. Bushs Nachfolger Barack Obama beendete das Programm nach seinem Amtsantritt im Januar 2009.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP