Politik

Weniger Tiger, Tornado und Eurofighter Bundeswehr soll abspecken

Der Eurofighter ist zu teuer.

Der Eurofighter ist zu teuer.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das Verteidigungsministerium plant offenbar erhebliche Einsparungen bei Waffen und Gerät. Einem Medienbericht zufolge erarbeiten Experten eine Spar-Liste, deren Umsetzung langfristig 9,3 Milliarden Euro einsparen soll. Demnach sollten 15 Transall sofort stillgelegt sowie weniger Kampfjets und Helikopter angeschafft werden.

15 der guten alten Transall sollten verschrottet werden.

15 der guten alten Transall sollten verschrottet werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Experten aus dem Bundesverteidigungsministerium haben eine Sparliste für Waffen und Gerät bei der Bundeswehr erarbeitet, deren Umsetzung langfristig mehr als neun Milliarden Euro einsparen würde. Demnach sollen 15 Transall-Transportflugzeuge sofort still gelegt und die Zahl der neuen A400M reduziert werden, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Statt der geplanten 122 NH-90-Hubschraubern sollten nur noch 80 gekauft, von den vorgesehenen 80 "Tiger"-Kampfhubschraubern nur noch 40 beschafft werden.

Auch die Wunschliste für den "Sea King" sollte demnach gestrafft werden.

Auch die Wunschliste für den "Sea King" sollte demnach gestrafft werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In der 23-seitigen Unterlage mit dem Titel "Priorisierung Materialinvestitionen - Handlungsempfehlungen" werde Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg außerdem empfohlen, die geplante Reduzierung der "Tornado"-Flotte von 185 auf 85 schnellstmöglich voranzutreiben, berichtete die Zeitung weiter. Die Untersuchung komme außerdem zu der Empfehlung, auf die Beschaffung der Teiltranche 3b mit 37 Flugzeugen "Eurofighter" zu verzichten. Die Marine solle mittel- bis langfristig acht Fregatten, zehn Schnellboote und 21 "Sea King"-Hubschrauber außer Dienst stellen und statt vier nur noch drei neue Fregatten der Klasse 125 bestellen. Das Luftabwehrsystem Meads solle dagegen nicht gestrichen werden.

Zu Guttenberg hatte im Mai angekündigt, bei der Bundeswehr jährlich mehr als eine Milliarde Euro einsparen zu wollen. Dabei sollte zunächst beim Personal gekürzt werden.

Bundeswehr attraktiver machen

Er st vor Kurzem hatte der Bundeswehrverband Milliardeninvestitionen gefordert, um die Truppe attraktiver zu machen. Verbandschef Ulrich Kirsch legte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine Wunschliste für Verbesserungen bei Vergütung, Arbeitszeit und Ausrüstung vor. Man müsse "mindestens eine Milliarde Euro, vielleicht auch zwei" für eine attraktivere Bundeswehr zur Verfügung stellen, sagte Kirsch der "Welt".

Guttenberg versprach eine Prüfung der Vorschläge. Die Attraktivitätssteigerung sei "von größter, größter Wichtigkeit und auch Teil der Bundeswehrreform". Das gelte ungeachtet der Sparpläne der Regierung.

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juni auf seiner Klausurtagung beschlossen, bis 2014 im Verteidigungshaushalt 8,3 Milliarden Euro einzusparen.

Quelle: ntv.de, dpa

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