Entschuldigung der Kirche Ex-Heimkinder nehmen Reue an
Der Verein ehemaliger Heimkinder nimmt die Entschuldigung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers für begangene Misshandlungen an. Zugleich fordert der Verein für die bundesweit noch lebenden 500.000 Betroffenen Entschädigungen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro.
"Es ist ein symbolischer Wert. Denn rund 50.000 Euro pro Kopf sind keine Entschädigung für das, was man in dem Heim durchlebt hat", sagte die Vereins-Vorsitzende Monika Tschapek-Güntner in Soest. Es müsse umgehend ein Fonds für Soforthilfe eingerichtet werden, der therapeutische Maßnahmen finanziert.
Bis in die 70er Jahre wurden Heimkinder in kirchlichen Einrichtungen misshandelt. Nach Angaben der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion waren bundesweit bis zu einer Million Kinder betroffen, in Niedersachsen etwa 50.000.
Die Landeskirche hatte sich am Mittwoch entschuldigt. "Es ist gut, dass die Kirche sich mit den Betroffenen gemeinsam hinsetzt und sie auch zu Wort kommen lässt", sagte Tschapek-Güntner. "Jetzt müssen Taten folgen."