Politik

Stürzt Rösler an Dreikönig? FDP ruft nach radikalem Wechsel

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In der FDP mehrt sich die Kritik an Parteichef Rösler. Die Frage wird lauter, ob der Generationenwechsel in der Partei zu rasch ablief. Führende Parteimitglieder fordern mehr Profil und warnen anderenfalls vor einem "kollektiven Aufschrei mit unabsehbaren Folgen". Schon auf dem Dreikönigstreffen könnte die große Stunde für Rainer Brüderle anbrechen, den die Führung dort nicht einmal reden lassen will.

Der FDP geht es schlecht. So schlecht, dass in der Partei die Rufe nach einer Notoperation immer lauter werden. Auch wenn die noch nicht auf dem Tisch liegen, hat das Meinungsforschungsinstitut für die Liberalen in den zurückliegenden Wochen und Monaten nur noch eine Zustimmung von drei Prozent ermittelt. Damit ist die FDP in der Gunst der Wähler klar verzichtbar.

Noch hat Schäffler nicht verloren und Brüderle nicht gewonnen.

Noch hat Schäffler nicht verloren und Brüderle nicht gewonnen.

(Foto: dpa)

Damit das nicht so bleibt, hat der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki vom Bundesvorsitzenden Philipp Rösler mehr Profil gefordert. "Identifizierbare Kernbotschaften, überzeugend und vernehmlich vorgetragen", verlangte Kubicki, der sich im Mai einer Landtagswahl stellen muss, in der "Leipziger Volkszeitung".

"Putsch"-Gerüchte machen die Runde

Sollte die FDP "in absehbarer Zeit in den Umfragen nicht deutlich über drei Prozent kommen, dann vermute ich einen ungeregelten kollektiven Aufschrei mit eher unkalkulierbaren Folgen". Als "unglücklich" wird auch Röslers Agieren im Mitgliederentscheid zum Euro bezeichnet, den Rösler schon vorab als gescheitert erklärt hatte. Geschickter wäre es wohl gewesen, wenn die Parteispitze noch mal zur Abstimmung aufgerufen und für den Beschluss des Bundesvorstands geworben hätte. viele Mitglieder gegen sich aufgebracht. Der Initiator des Entscheids, Frank , warf der Parteispitze ein unfaires Vorgehen vor. Die Basis, die 200 Veranstaltungen organisiert und viel Zeit in die Abstimmung investiert habe, habe das nicht gerade motiviert. Der "Spiegel" berichtet gar von "Putsch-Gerüchten" gegen Rösler.

Brüderle darf nicht reden

Querelen gibt es in der Partei auch wegen der Rednerliste beim Dreikönigstreffen in Stuttgart Anfang Januar. Generalsekretär Christian Lindner bekräftigte, dass seitens der Bundespartei neben Rösler er im Staatstheater sprechen wolle. Fraktionschef Rainer Brüderle, der ebenfalls dort reden wollte, soll dagegen auf dem Landesparteitag der Südwest-FDP am Tag zuvor eine Rede halten. Brüderle gilt als starker zweiter Mann in der FDP und wird im Falle eines Scheiterns Röslers als Nachfolger gehandelt. An Dreikönig muss Rösler aufzeigen, wie er die Partei aus der Krise führen will und die Frage klären, ob der FDP-Generationenwechsel zu rasch ablief. Es könnte die große Stunde des an der Basis sehr beliebten Rainer Brüderle werden.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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