Politik

Zeugen sprechen beim Breivik-Prozess Mann zündet sich in Oslo an

Der Video-Mitschnitt zeigt den brennenden Mann.

Der Video-Mitschnitt zeigt den brennenden Mann.

(Foto: dpa)

Die Zeugen beim Osloer Breivik-Prozess sind sich einig: Der rechtsradikale Attentäter ging beim Utøya-Massaker völlig ruhig und durchweg kontrolliert vor, als er 69 Menschen tötete. Bei einem schweren Zwischenfall vor dem Gerichtsgebäude zündet sich ein Mann an und verletzt sich dadurch schwer.

Der schwer verletzte Mann wird ins Ullevål-Krankenhaus in Oslo gebracht.

Der schwer verletzte Mann wird ins Ullevål-Krankenhaus in Oslo gebracht.

(Foto: AP)

Schwerer Zwischenfall am Rande des Breivik-Prozesses in Oslo: Ein Mann hat sich vor dem massiv bewachten Gerichtsgebäude angezündet und musste mit Verbrennungen in das Ullevål-Krankenhaus der norwegischen Hauptstadt gebracht werden. Staatsanwältin Inga Bejer Engh sagte der Presse, dass die Aktion wohl keinen direkten Zusammenhang mit dem Verfahren über Breiviks Anschläge vom letzten Sommer habe.

Die Polizei in Oslo teilte mit, dass Polizisten und Sanitäter das Feuer auf der Kleidung des Mannes schnell gelöscht hätten. Zuvor hatte er zwei Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit auf seinem Pullover geleert und sich angezündet.

Danach lief er auf die Absperrungen vor dem Gerichtsgebäude zu und rief nach Angaben in norwegischen Medien: "Es tut so weh." Andere Augenzeugen wollten gehört haben, dass er auf Schwedisch rief: "Tötet mich, tötet mich." Die Polizei teilte mit, dass die Identität des Mannes ebenso unklar sei wie sein Motiv. Nach Bekanntwerden des Zwischenfalls wurde das Gerichtsgebäude im Osloer Zentrum vorübergehend hermetisch geschlossen.

Breivik tötete ruhig und überlegt

In dieser Woche sagen Überlebende des Massakers auf der Insel Utøya aus. Sie berichteten vom eigenen Kampf um das Überleben mit schwersten Schussverletzungen, vom Tod enger Freunde und waren sich in ihrem Eindruck vom geständigen, aber nicht reuigen Täter einig: Breivik habe ruhig und überlegt gemordet.

Breivik hatte am 22. Juli vergangenen Jahres acht Menschen in Oslo mit einer Autobombe getötet. Danach fuhr er nach Utøya ins Sommerlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF und tötete 69 Teilnehmer. Das Urteil wird im Juli erwartet.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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