Pakistans Ex-Diktator will ins Parlament Musharraf tritt bei Wahl an
07.04.2013, 17:16 Uhr
Plakate gibt's auch schon: Musharraf tritt zur Wahl an.
(Foto: AP)
Drei Städte lehnen seine Kandidatur ab, erst in einer vierten wird er zugelassen: Der frühere pakistanische Militärmachthaber Musharraf will bei der Wahl im Mai ins Parlament einziehen. Allerdings sind noch mehrere Verfahren gegen ihn anhängig. Vorerst abgelehnt derweil wird Ex-Premier Ashraf.
Der frühere Militärmachthaber Pervez Musharraf wird bei der Parlamentswahl in Pakistan am 11. Mai antreten. Der Ex-Diktator hatte seine Unterlagen sicherheitshalber in vier Wahlkreisen eingereicht. Am Ende wurde er nach offiziellen Angaben nur in der Stadt Chitral im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan zugelassen.
Nachdem bereits am Freitag die Stadt Kasur in der Nähe der ostpakistanischen Stadt Lahore Musharrafs Papiere abgelehnt hatte, musste er nun zwei weitere Rückschläge einstecken. Auch in der Hafenstadt Karachi und der Hauptstadt Islamabad wurde seine Kandidatur aus rechtlichen Gründen zurückgewiesen.
Gegen den Ex-Diktator sind mehrere Verfahren anhängig. Er hatte sich 1999 unblutig an die Macht geputscht und regierte das Land bis 2008. Im vergangenen Monat war er aus dem vierjährigen selbst gewählten Exil zurückgekehrt.
Ex-Premier fällt durch - vorerst
Der Antrag von Ex-Premierminister Raja Pervez Ashraf auf Teilnahme an der Wahl wurde unterdessen zurückgewiesen. Er wollte in der Garnisonsstadt Rawalpindi bei Islamabad antreten, wo seine Kandidatur nicht durchkam. Dagegen kann er Einspruch einlegen. Ashrafs Gegner werfen ihm Veruntreuung öffentlicher Gelder vor.
"Seine Aufstellung wurde zurückgewiesen, weil ihn seine Gegner der Veruntreuung von öffentlichen Geldern beschuldigen", sagte der Wahlbeauftragte Zahid Subhan. Ashraf, der von Juni 2012 bis März 2013 Premierminister war, hofft auf einen der 342 Sitze in der Nationalversammlung.
Alle Einsprüche werden laut Wahlplan bis zum 17. April entschieden. Eine Liste aller wählbaren Kandidaten soll am 19. April veröffentlicht werden. Sollte die Parlamentswahl wie geplant am 11. Mai stattfinden, wäre es der erste Übergang von einer demokratisch gewählten Regierung zur nächsten in der Geschichte Pakistans.
Quelle: ntv.de, dpa