Politik

Tote in Georgien Sowjetdenkmal explodiert

Von dem unbeliebten Denkmal blieb nicht viel übrig.

Von dem unbeliebten Denkmal blieb nicht viel übrig.

(Foto: REUTERS)

Ein zwischen den früheren Kriegsgegnern Russland und Georgien umstrittenes Sowjetdenkmal in der georgischen Stadt Kutaissi wird durch eine Explosion zerstört. Dabei kommen zwei Menschen ums Leben, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen.

Das Memorial in besseren Tagen.

Das Memorial in besseren Tagen.

(Foto: REUTERS)

Bei der Demontage des Ehrenmals ist offenbar gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen worden, teilten die Behörden nach Angaben der georgischen Agentur InterpressNews mit. Ob das Monument gesprengt werden sollte, wie russische Medien berichteten, ist noch unklar.

Das russische Außenministerium warf Georgien einen "Akt von Staatsvandalismus" vor, der die Gefühle jedes zivilisierten Menschen beleidige. Moskau und georgische Oppositionsgruppen hatten die Regierung in Tiflis beschuldigt, das Monument sprengen zu wollen, das an die georgischen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erinnert. Das georgische Außenministerium hatte diese Vorwürfe zurückgewiesen. Das 46 Meter hohe Denkmal werde lediglich versetzt. Es sei in den 1990er Jahren stark beschädigt worden und müsse deshalb restauriert werden. Die Regierung will in Kutaissi ein neues Parlamentsgebäude errichten und so die wirtschaftliche Entwicklung in der zweitgrößten georgischen Stadt anschieben.

Trümmerteile flogen in Zuschauergruppe

Die Zuschauer bestaunen das Trümmerfeld.

Die Zuschauer bestaunen das Trümmerfeld.

(Foto: REUTERS)

Medienberichten zufolge war die Umgebung des Denkmals zwar abgesperrt. Trümmerteile seien jedoch mehr als 200 Meter weit in eine Zuschauergruppe geschleudert worden. Mehrere Menschen wurden verletzt. In den vergangenen Tagen hatten kremltreue Jugendliche vor der georgischen Botschaft in Moskau gegen den vermuteten Abriss demonstriert. Dabei waren am Freitag 15 Aktivisten verhaftet worden.

Erst im Frühjahr 2007 hatte Russland wochenlang scharf gegen die Verlegung eines sowjetischen Denkmals im NATO-Mitgliedsland Estland protestiert. Damals hatten sich russische Demonstranten in Tallinn Straßenschlachten mit der Polizei geliefert, und in Moskau war die estnische Botschafterin von kremltreuen Anhängern verfolgt worden.

Georgien und Russland hatten sich im August 2008 einen mehrtägigen Krieg um die von Tiflis abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien geliefert. Beide Staaten geben sich gegenseitig die Schuld an dem Blutvergießen. Eine von der EU eingesetzte Expertenkommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass Georgien den Krieg begonnen habe..

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen