Armut in den USASoziale Kluft groß wie nie

Die USA bleiben das Land der Widersprüche. Die Schere zwischen Arm und Reich ist soweit geöffnet wie seit 50 Jahren nicht. Ein Prozent der Haushalte besitzt im Schnitt 225 Mal so viel Vermögen wie der Durchschnittshaushalt. Und der wird immer ärmer.
Die Schere zwischen Arm und Reich in den USA ist laut einer aktuellen Studie in den vergangenen Jahren weiter auseinander gegangen. Das eine Prozent der US-Haushalte, das am reichsten ist, habe im Schnitt 225 Mal so viel Vermögen wie der amerikanische Durchschnittshaushalt, teilte das liberale "Economic Policy Institute" (EPI) mit. So groß sei der Unterschied seit Beginn der Erhebung 1962 noch nie gewesen. Bei der letzten Berechnung 2007 habe der Wert 181 betragen, in den 60er Jahren lag er noch bei 125.
Zwar sei die große Rezession der vergangenen Jahre auch an den Wohlhabenden nicht spurlos vorbei gegangen. So verfügte das reichste Prozent 2009 im Durchschnitt über 14 Millionen Dollar - und besaß damit 27 Prozent weniger als 2007. Aber bei den restlichen 99 Prozent der Haushalte betrug das Vermögen 2009 nur noch 62.200 Dollar, was ein Rückgang von 41 Prozent bedeutet.
In den Vermögenswert wird unter anderem auch der Hausbesitz eingerechnet. Der durchschnittliche Amerikaner habe viel stärker unter dem Verfall der Immobilienpreise gelitten als die reiche Bevölkerung, erklärte das EPI.