Firmen buhlen um Bewerber Tausende Lehrstellen unbesetzt
07.11.2011, 12:02 UhrDer von Arbeitsmarktforschern prognostizierte Mangel an Fachkräften schlägt schon jetzt voll auf den Lehrstellenmarkt durch. Immer mehr Lehrstellen bleiben unbesetzt, die Firmen buhlen bereits um die Bewerber. Allein in diesem Ausbildungsjahr geht die Zahl der Bewerber um 2,5 Prozent zurück, während das Angebot an Lehrstellen um über 10 Prozent steigt.
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland hat sich für Lehrstellenbewerber deutlich verbessert. Für die Wirtschaft wird es dagegen immer schwieriger, ihren Fachkräftebedarf durch Ausbildung in den eigenen Betrieben zu sichern. Dies geht aus der aktuellen Ausbildungsbilanz von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden hervor. Bei sinkenden Bewerberzahlen stieg das Lehrstellenangebot. Mit einem Plus von 10,2 Prozent wurden vor allem deutlich mehr betriebliche Lehrstellen angeboten. Dazu dürften die gute Konjunktur und das Interesse der Betriebe an einer Sicherung des Fachkräftenachwuchses beigetragen haben.
Immer mehr Lehrstellen bleiben aber unbesetzt. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren bis Ende September 519.500 Ausbildungsstellen und damit 7,5 Prozent mehr gemeldet als im Jahr zuvor. Davon waren Ende September noch 29.689 unbesetzt. Dem standen 11.550 noch unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber.
Über 10 Prozent mehr Angebote
Rechnerisch gab es somit zum Beginn des Ausbildungsjahres noch 18.100 offene Lehrstellen mehr als unversorgte Bewerber. Im vorigen Jahr betrug dieser Lehrstellenüberhang nur 7400 Stellen. Die Zahl der Bewerber ging insgesamt um 2,5 Prozent zurück auf 538.200, während das Angebot an betrieblichen Lehrstellen um 10,2 Prozent auf 468.900 zulegte.
In Industrie und Handel seien bis Ende Oktober 340.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden - 12.900 oder 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Handwerk habe mit 152.500 neuen Lehrverträgen nur einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent verzeichnet. In den Freien Berufen habe es 43.100 (plus 1,1 Prozent) Neuverträge gegeben.
Quelle: ntv.de, rts