Politik

Bei Protest gegen Polizeigewalt Türke durch Tränengasgranate getötet

Bei Anti-Regierungsprotesten im Juni in der Türkei kommt ein junger Mann ums Leben, zahlreiche andere werden verletzt. Bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer stirbt jetzt ein Teilnehmer durch ein Tränengasgeschoss der Polizei.

Im Süden der Türkei ist ein junger Demonstrant bei einem Polizeieinsatz  getötet worden. Der 22-Jährige wurde in Antakya bei einer Kundgebung zur Erinnerung an ein Opfer von Polizeigewalt von einem Tränengasgeschoss am Kopf getroffen und starb wenig später im Krankenhaus. In der Stadt nahe der syrischen Grenze hatten sich rund 150 Menschen versammelt, um an ein Opfer der Anti-Regierungsproteste im Juni zu erinnern.

Antakya ist eine der Städte, in denen es im Juni Proteste gegen die islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gegeben hatte. Bei den wochenlangen Protesten, die sich an einem Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park entzündeten, bald aber zunehmend gegen die gewaltsame Reaktion der Polizei und den autoritären Führungsstil Erdogans richteten, waren insgesamt fünf Menschen getötet worden. Seit Anfang September gibt es wieder Proteste, wenn auch in geringerem Umfang als im Juni.

Wasserwerfer mit Chemiekalien gefüllt?

Die türkische Polizei geht mit zunehmender Härte gegen Demonstranten vor. So sollen bei den jüngsten Protesten auf dem Istanbuler Taksim-Platz zwar keine Tränengasgranaten verschossen worden sein, dafür klagten Demonstranten nach dem Wasserwerfereinsatz über Reizungen der Atemwege und der Augen. Die Polizei wird verdächtigt, dem Wasser Chemikalien beizumischen. Bestätigt ist das nicht, über soziale Netzwerke verbreitete Fotos deuten aber darauf hin. Diese Bilder scheinen zu zeigen, wie Polizisten Flüssigkeit aus Kanistern mit Warnhinweisen in Tanks von Wasserwerfern füllen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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