Touristen bangen um Sicherheit Ägyptens Top-Attraktionen sind verlassen
27.05.2016, 10:38 Uhr
Die Touristenführer an den Pyramiden von Gizeh haben derzeit wenig zu tun.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Die Pyramiden von Gizeh, der Tempel in Luxor oder der Badeort Scharm el Scheich sind momentan nahezu leer. Die Touristenmassen von einst sind verschwunden. Die Terrorangst schreckt Urlauber aus der ganzen Welt ab, die ägyptische Tourismusbranche ist verzweifelt.
Urlauber wollen sicher reisen, deshalb hat Ägpyten derzeit ein großes Problem. Das Land gilt als unsicher, als potenzielles Anschlagsziel von IS-Terroristen. Die Sightseeing-Hotspots des Pyramiden-Landes sind fast leer. Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeuges in der Nähe von Scharm el-Scheich Ende 2015, als dessen Ursache sich ein Anschlag entpuppte, war die Stimmung in den Urlaubsorten bereits unten. Doch nun kommt es für den ägyptischen Tourismus noch schlimmer: Zur Jahresbeginn gab es Anschläge mit Verletzten in einem Touristenhotel in Hurghada und auf einen Reisebus vor den Pyramiden von Gizeh. Nach dem Absturz der Egypt-Air-Maschine am 19. Mai kommt das nordafrikanische Land wieder mit einer enorm großen Aufmerksamkeit in die Negativ-Schlagzeigen.
Ramschpreise für Hotelzimmer
Die Sicherheitslage führt dazu, dass Ägyptens Top-Sightseeing-Attraktionen wie die jahrtausendealten Pyramiden von Gizeh oder der Tempel in Luxor gemieden werden. Spürbar weniger Touristen fliegen nach Ägypten und das setzt die Hoteliers vor Ort unter Druck. Nach Angaben der britischen Zeitung "DailyMail" sollen zum Beispiel luxuriöse Hotels in Scharm el Scheich für gerade einmal 25 Euro ein Zimmer pro Nacht anbieten, nur damit ein paar Touristen mehr in den Badeort ans Rote Meer kommen.
Die Touristenbranche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Ägypten, die Anschläge machen das Geschäft der lokalen Hotels, Restaurants und Händler kaputt. Der "World Travel and Tourism Council" erklärte, dass die Ausgaben der Touristen in Ägypten vergangenes Jahr um vier Prozent gesunken seien - dasselbe erwarte die Organisation auch für dieses Jahr.
Sicherheitshinweise für Deutsche
Auch die deutschen Touristen sind vorsichtig: Das Auswärtige Amt warnt Urlauber davor, in den Norden der Sinai-Halbinsel oder in die Sahara-Gebiete reisen. Dort sei es für die Besucher nicht sicher. Darüber hinaus gibt es für Ägypten-Reisende auch eine allgemeine Warnung, die auf Urlauber abschreckend wirken könnte: So heißt es in der Länderinformation des Auswärtigen Amtes: "In jüngerer Zeit mehren sich Berichte, nach denen Individualreisende - gerade auch an Sehenswürdigkeiten - vor dem Hintergrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage verstärkt belästigt und bedrängt werden".
Der ägyptische Tourismus hat derzeit ein großes Sicherheitsproblem, dem die Hoteliers momentan kaum etwas entgegensetzen können - außer ihre Zimmer zu Niedrigpreisen anzubieten. Das Sicherheitsgefühl der Urlauber lässt sich aber auch mit Schnäppchen nicht so einfach wiederherstellen.
Quelle: ntv.de, sgu