Reise

Welt-Garten-Expo in Venlo Holland kann viel mehr als Tulpen

Ausstellungs- und Bürogebäude auf der Baustelle der Welt-Garten-Expo "Floriade" in Venlo, in der Mitte der "Innovationsturm".

Ausstellungs- und Bürogebäude auf der Baustelle der Welt-Garten-Expo "Floriade" in Venlo, in der Mitte der "Innovationsturm".

(Foto: dpa)

Bei Holland denkt man immer gleich an blühende Tulpenfelder. Die Nachbarn können aber auch anders. Die Welt-Garten-Expo in Venlo zeigt Pflanzen und Gärten aus vielen Teilen der Welt.

Arbeiter vor einer Ausstellungshalle.

Arbeiter vor einer Ausstellungshalle.

(Foto: dpa)

Die Sensation ist eine Seilbahn: Sie ist die längste in den Niederlanden, aus Österreich aufs platte Land gekommen. Als sie im vergangenen Jahr einmal Probe gefahren ist, standen 50.000 Holländer Schlange. Sie schwebte quer über das Gelände der Welt-Garten-Expo Floriade. Eigentlich war da noch nicht viel mehr als eine Großbaustelle zu sehen. Es ging wohl mehr um die Seilbahn und ums Schweben als um Blumen.

Das wird jetzt anders, wenn in drei Wochen die Floriade beginnt, die Gärten, Pflanzen, Umwelt, Zukunft und Kultur in den Blickpunkt rückt. Zur Eröffnung am 4. April kommt Königin Beatrix. Bis dahin sei alles bunt, versichert die Sprecherin der Welt-Garten-Expo, Kristina Peeters.

Mehr als nur Tulpen

Vor der Gondelstation einer Seilbahn aus Österreich.

Vor der Gondelstation einer Seilbahn aus Österreich.

(Foto: dpa)

Dann zeigen die Niederländer in der Grenzstadt Venlo, dass sie mehr können als nur Tulpen. Alle zehn Jahre geben sie mit der Weltgartenschau einen Einblick in den internationalen Gartenbau. Seit sechs Jahren werden an der Grenze bei Kleve Erdmassen bewegt, und es wird kräftig gebaut. Denn die Floriade will mehr als Blumenschau sein, sondern auch Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit vermitteln.

Bei der Anfahrt wird schon von weitem ein mächtiges weißes Gebäude sichtbar, das ein bisschen an einen Förderturm erinnert. Der "Innovaturm" ist Eingangsbereich und Wahrzeichen der Floriade. Der Büroturm, den die Provinz Limburg für mehr als 25 Millionen Euro mit modernster Energietechnik bauen ließ, steht schon für die Zeit nach der Floriade. Dann soll der Turm das Herzstück für einen grünen Gewerbepark an der Stelle sein, in dem sich innovative Unternehmen ansiedeln.

Grüne Branche in Niederlanden sehr wichtig

Arbeiter aus Indonesien errichten traditionelle Häuser ihrer Heimat.

Arbeiter aus Indonesien errichten traditionelle Häuser ihrer Heimat.

(Foto: dpa)

Die grüne Branche sei in den Niederlanden etwa so wichtig wie die Autoindustrie in Deutschland, sagt Thomas Heyne. Heyne arbeitet für ein Marketing-Büro in Essen und vermarktet die Welt-Garten-Expo in Deutschland. In den Niederlanden kenne jedes Kind die Floriade. Den Deutschen müsse man sie erst erklären. In diesem Jahr ist das wichtig. Denn zum ersten Mal findet die Garten-Expo nicht in einem Ballungsgebiet im Landesinneren statt, sondern in der Provinz, an der Grenze. Aus Deutschland sollen immerhin 800.000 von erwarteten zwei Millionen Besuchern kommen - ein touristisches Großevent, hoffen die Initiatoren.

Wo früher Äcker lagen, erstreckt sich auf 66 Hektar eine weitläufige Landschaft mit 100 Gärten und zum Teil extravaganten Pavillons. Blumen gibt es natürlich auch. Klar, die Deutschen wollen in Holland Tulpen sehen. Knapp zwei Millionen Blumenzwiebeln sind gesetzt. Aber davon ist bisher höchstens das Grün zu sehen.

Sonne fehlt noch

Das Wetter ist noch unfreundlich. Die Blumen bräuchten Sonne. Davon hätte auch Liberto Melo gern ein wenig mehr. Der Indonesier baut mit seinen Kollegen im Auftrag des Tourismusbüros in seinem Heimatland für die Welt-Garten-Expo traditionelle indonesische Holzhäuser. Indonesien ist eine von 30 Nationen unter den 100 Teilnehmern.

Melo und seine Kollegen tragen dicke Jacken und haben ihre Kapuzen über die Ohren gezogen. Im kalten Venlo muntert sie aber der Kuchen auf, den ihnen ein niederländischer Handwerker bringt. "Lecker", sagt Liberto und freut sich über das neu gelernte Wort.

Quelle: ntv.de, Elke Silberer, dpa

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