Reise

Planschen mitten in Manhattan Müllcontainer werden zu Pools

Tolle Idee, "großartig": New Yorker und New-York-Besucher schwärmen.

Tolle Idee, "großartig": New Yorker und New-York-Besucher schwärmen.

(Foto: dpa)

Coole Idee gegen heiße Tage: Mit Müllcontainern als Swimmingpools verschafft New York Einwohnern und Gästen derzeit Abkühlung, an der edlen Park Avenue mitten in Manhattan.

Auf Manhattans feiner Park Avenue stehen riesige Müllcontainer und die New Yorker finden es toll. Der Grund: Die 6,70 Meter langen und knapp 2,50 Meter breiten Stahlbottiche sollen als Planschbecken den Sommer erträglicher machen. Drei "Dumpster Pools" sind im Zentrum der Weltmetropole aufgestellt und sorgen vor allem an Samstagen für Schlangen. "Das ist die beste Idee, die die Stadt je hatte", sagt ein New Yorker.

Überraschend sauber

Wer dreckige Stahlwände erwartet, ist überrascht. Die Container sind zum einen unbenutzt, zum anderen wurden sie mit viel Aufwand hergerichtet: Auf Leitern geht der Badende rein, der sich zuvor abduschen und hinterher Entspannung in einem Liegestuhl finden kann. Weißblaue Stoffzelte gibt es zum Umziehen. Besonders Kinder genießen das Badevergnügen mitten in Manhattan mit Blick auf die Grand Central Station.

"Dumpster Pool" auf der Park Avenue, direkt vor der Grand Central Station, dem zentralen Bahnhof in Manhattan.

"Dumpster Pool" auf der Park Avenue, direkt vor der Grand Central Station, dem zentralen Bahnhof in Manhattan.

(Foto: dpa)

"Meine Töchter finden das großartig", sagt Charles Asch. Der New Yorker hatte sich um acht Uhr morgens angestellt und Karten für elf Uhr bekommen. "Es ist streng kontrolliert, aber dafür funktioniert es auch. Deshalb ist das eigentlich ganz entspannt." Dass er in Müllcontainern badet, stört ihn nicht. "Die Dinger sind ja neu, noch war kein Müll drin. Und sie haben Lampen, Filter, gepolsterte Ränder - alles, was ein Pool braucht."

Die breite Park Avenue ist gesperrt, höchstens Radfahrer brausen an den Pools vorbei. Allerdings nur an Samstagen. Am Sonntag sind die "Dumpster Pools" wieder ganz normale Blechcontainer, die unter einer Plane auf das nächste Wochenende warten.

 New Yorker begeistert, Touristen überrascht

Der ganze Pool ist nicht einmal so breit wie sonst eine einzelne Schwimmbahn und nach ein paar Schwimmzügen ist auch schon wieder Schluss. Dennoch sind die New Yorker begeistert und die Touristen überrascht. Hunderte stehen auf den umliegenden Brücken und fotografieren oder filmen die Badenden. Dutzende Reporter aus der ganzen Welt halten den Schwimmern ihre Mikrofone hin.

Wer draußen bleiben muss, ist neidisch.

Wer draußen bleiben muss, ist neidisch.

(Foto: dpa)

Wer sich abkühlen will, muss sich ein Armbändchen mit einer festen Uhrzeit holen. Die etwa zwei Dutzend Glücklichen warten dann in Badekleidung an der Treppe zu den Pools, bis eine Ordnerin per Megafon den Startschuss gibt. Das Vergnügen ist gratis und professionell organisiert, doch es ist auch kurz: Nach 15 Minuten kommt der erste Hinweis, nach 20 Minuten werden die Badenden rausgescheucht. An der Treppe steht schon die nächste Schar.

"Es läuft alles völlig problemlos. Ganz geschmeidig", sagt Gezim Simixhiu. Er ist Chef der Rettungsschwimmer, die hier mehr Ordner sind. "Das Wetter ist prima und die New Yorker sind gut gelaunt. Da hatte die Stadt einen tollen Einfall und New York wird so noch ein bisschen mehr etwas Besonderes." Probleme gebe es keine. Zumindest fast keine: "Die Kinder finden das natürlich toll. Und wenn wir die nach 20 Minuten rausschicken müssen, ist das echt hart für uns."

Quelle: ntv.de, Chris Melzer, dpa

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