Reise

Auch beim Bergsteigen im Sommer Nie ohne Rettungsdecke losgehen

Ein plötzlicher Wintereinbruch in den Alpen hat eine deutsche Bergsteigerin das Leben gekostet. Sie erfror in Tirol in hüfthohem Schnee. Aus diesem traurigen Anlass weist der Deutsche Alpenverein darauf hin, dass Bergsteiger nie ohne eine Rettungsdecke aus Aluminium losgehen sollten. Diese isoliere den Körper und schütze ihn vor Wind.

Wettersturz: Neuschnee auf der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen, am 31. August 2010.

Wettersturz: Neuschnee auf der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen, am 31. August 2010.

(Foto: dpa)

Bergsteiger sollten nie ohne eine Rettungsdecke aus Aluminium losgehen. "Die kostet nur ein paar Euro, ist leicht und klein, aber hilft bei Wetterstürzen ungemein", sagte Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Wenn plötzlich die Temperatur fällt, isoliere die Decke den Körper und schütze ihn vor Wind. Fällt Regen oder sogar Schnee, bewahre ein Biwaksack vor Nässe. Dieses Standard-Notfallpaket sollten Bergsteiger immer dabei haben, empfahl der Ressortleiter Breitenbergsport und Sicherheitsforschung des DAV.

In der Nacht zu Dienstag (31. August) ist eine deutsche Bergsteigerin in den Ötztaler Alpen in ein Schneetreiben geraten und an Unterkühlung gestorben. Solche Wetterstürze seien ab Mitte August nicht unüblich, erklärte Winter. In der Regel müssten Wanderer bis in einer Höhe von 1500 Metern damit rechnen, "aber das kann auch bis auf 1000 Meter runtergehen."

Wetterbericht nicht blind vertrauen

Wetterstürze kämen aber fast nie aus heiterem Himmel, meist würden sie von den Wetterdiensten recht präzise vorhergesagt, erläuterte Winter. Dennoch sollten Bergsteiger dem Wetterbericht nicht blind vertrauen, sondern selbst die Wolken beobachten. Wenn sich beispielsweise Quellwolken auftürmen und sich oben wie ein Amboss wölben, zeige das ein Gewitter an. In Schulungen der Alpenvereine können Wanderer lernen, solche Wetterzeichen zu lesen.

Wenn der Wetterbericht einen Kälteeinbruch vorhersagt oder sich ein Unwetter zusammenbraut, sollten Wanderer rechtzeitig umkehren: "Nicht auf Teufel komm raus zum Gipfel aufsteigen." Auch die Kleidung ist dem Wetter anzupassen. Winter empfahl, ab dem Spätsommer einen Fleecepulli und eine Jacke gegen Wind und Wasser einzupacken. Das ganze Jahr über gelte die Faustregel: "Nie ohne Wechselwäsche in die Berge gehen." Denn nasse Kleidung kühle den Körper schnell aus.

Wer trotz aller Vorsicht in ein Unwetter gerät, sollte sich eine windgeschützte Stelle suchen und sich mit seinen Mitwanderern eng zusammensetzen - am besten auf Isolierkissen. "Die wiegen fast nichts", sagte Winter. Gegen Unterkühlung helfen dann leichte Bewegung und warme Getränke - die bei längeren Touren ebenfalls in den Rucksack gehören.

Quelle: ntv.de, dpa

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