Straßenflirt und Schnecken Sommertrends in Lissabon
04.08.2010, 08:49 Uhr
Blick vom Castelo de Sao Jorge in Richtung Rossio, im Hintergrund das Viertel Bairro Alto, das eine große Auswahl an Restaurants, Bars und Clubs bietet.
(Foto: dpa)
Sommer ist nicht in jeder Stadt gleich. Was ist dieses Jahr in Lissabon angesagt? Welche Musik hört man, welche Kleidung trägt man, wo geht man aus?
Sommerhit
Der aktuelle Lieblingssong der Portugiesen ist Owl Citys "Fireflies". Der internationale Hit erreichte im Juli auch in Lissabon die Spitze der Charts und wird immer wieder in den Radios und Tanzlokalen gespielt. Auf Partys und am Strand tanzen Groß und Klein aber immer häufiger nach "Margem Sul", der portugiesischen Parodie-Fassung von "New York State of Mind" von Jay-Z und Alicia Keys. Das Duo Rui Unas und Diana Piedade veräppelt in dem Lied den Lebensstil in den Schlafvororten auf der südlichen Seite des Tejo-Flusses.
Accessoires des Sommers
Teure Marken-Sonnenbrillen sind für die Mädchen und Frauen, die sie sich leisten können, in diesem Sommer ein absolutes Muss. Ebenso die brasilianischen Havaianas-Flip-Flops. Der Sommer in Lissabon ist - für iberische Verhältnisse - sehr mild. Die "Stadt der sieben Hügel" profitiert nämlich vom Einfluss des Atlantiks. Im Juli und August klettern die Temperaturen selten über 30 Grad, oft weht eine erfrischende Brise. Die Portugiesinnen sind modebewusst, kleiden sich aber eher konservativ. Tiefe Ausschnitte und Miniröcke sind auch im Sommer für die meisten tabu.
Hotspot der Stadt
Tagsüber strömt ganz Lissabon zu den Stränden der Vororte Caparica, Cascais oder Estoril. Nachtschwärmer finden vor allem im Viertel Bairro Alto eine große Auswahl an Restaurants, hippen Bars und Clubs. Das bedeutet Hip-Hop, Punk, Soul, brasilianische Musik, Metal, Reggae und vieles mehr. Die kleinen Gassen füllen sich ab etwa 22.00 Uhr mit Menschen - hier wird auch auf offener Straße getrunken, getanzt, geflirtet. Die Boutiquen des Stadtviertels bleiben am Wochenende bis weit nach Mitternacht auf. Achtung: In die überteuerten Fado-Lokale verirren sich hier nur Touristen. Die melancholischen Klänge der portugiesischen Musik sollte man nur in Lokalen abseits der Ausgeh-Viertel genießen.
Und sonst noch?
"Há Caracois!" (Es gibt Schnecken!) - Schilder mit dieser Aufschrift prangen dieser Tage vor fast allen Restaurants. Zum "Vinho Verde", dem jungen Wein, oder zur weißen Sangria genießen die Bewohner Lissabons in den Sommermonaten gerne die schleimigen Tierchen. Nicht weniger als 42.000 Tonnen Schnecken verputzen die "Lusos" jedes Jahr. Das sind mehr als vier Kilogramm pro Kopf.
Quelle: ntv.de, dpa