Fußball

Abstiegskampf in Liga eins Bremer Wonderwall trifft Mallorca-Profis

Er trägt die Hoffnung: Claudio Pizarro, SV Werder Bremen.

Er trägt die Hoffnung: Claudio Pizarro, SV Werder Bremen.

(Foto: dpa)

Mit dem SV Werder und dem VfB Stuttgart treffen sich die Schießbuden der Fußball-Bundesliga zum Abstiegskampf. Ergreifend: In Schwanewede nehmen 200 Kinder ein Lied für ihre Bremer Spieler auf: "Egal wohin, wir werden euch begleiten."

Selten war die Brisanz so groß wie vor dem 100. Bundesliga-Duell heute (ab 20.15 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) zwischen dem SV Werder Bremen und dem VfB Stuttgart. Den beiden Gründungsmitgliedern droht der jeweils zweite Abstieg, doch mit diesem Szenario wollten sich die beiden Trainer nicht beschäftigen. "Wir haben keine Angst", versicherte Werders Viktor Skripnik. Sein Kollege Jürgen Kramny kündigte einen Kampf auf Biegen und Brechen an: "Wir wollen von der ersten Minute an da sein, fighten und alles raushauen."

Angesichts des großen Drucks haben beide Vereine ein Trainingslager als Vorbereitung auf den Abstiegsgipfel ang esetzt. Besonders prekär ist die Situation für Werder. Durch den Sieg der Frankfurter Eintracht in Darmstadt sind die Hanseaten auf den vorletzten Platz abgestürzt. Skripniks wird mit seiner Mannschaft direkt vom Teambuilding im niedersächsischen Verden die 40 Kilometer ins Weserstadion fahren, wo mehr als 40.000 Bremer Fans wie eine Wand hinter den Grün-Weißen stehen wollen. Die Unterstützung im Kampf gegen den Abstieg jedenfalls ist beeindruckend, wie Radio Bremen berichtete. In der Neuenkircher Michaelskirche in Schwanewede hatten sich am vergangenen Mittwoch mehr als 200 Kinder in grün-weißen Trikots versammelt, um für den SV Werder zu singen. Der Klub hatte gefragt, "ob der Chor Musica Sacra einen Song auf der Grundlage des Oasis-Liedes "Wonderwall" aufnehmen könne. Das Lied ist der Ausgangspunkt der Fanaktion #greenwhitewonderwall", das Video läuft heute Abend im Weserstadion. Ansonsten hoffen Werders Verantwortliche, dass die Vertragsverlängerung mit Kapitän Clemens Fritz einen zusätzlichen Motivationsschub bewirkt.

Torjäger Claudio Pizarro ist ein weiterer Hoffnungsträger. Der Peruaner steht vor seinem 250. Pflichtspiel für die Bremer. Die Stuttgarter Hoffnungen auf eine Rückkehr von Motivator Kevin Großkreutz erfüllten sich nicht. Der lange Zeit verletzte Außenverteidiger bleibt in Stuttgart. Dort soll er Trainingseinheiten vor den Partien gegen Mainz und in Wolfsburg absolvieren. "Laufbereitschaft, Leidenschaft, Mentalität und Aggressivität sind ganz wichtige Faktoren. Wir wollen den Gegner beschäftigen und gewinnen", sagte Kramny. Er hat sein Team auf der Mittelmeerinsel Mallorca auf die letzte Partie des 32. Spieltages vorbereitet. Die Resultate der Konkurrenz schmeckten ihm nicht besonders. "Natürlich ist es dadurch noch enger geworden, aber unsere Situation hat sich nicht verändert. Wir brauchen Punkte." Mehrere Stuttgarter Fangruppen boykottieren wegen des umstrittenen Montag-Spieltages die Partie und reisen nicht in den Norden. Ihr Vertrauen zum Tabellen-15. ist dennoch ungebrochen. Die Anhänger drückten es mit einem Marsch zum Trainingsgelände am Sonntag aus. "Das ist eine überragende Geste der Fans", kommentierte Kramny.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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