Eiskalt in der Champions League FC Bayern schrumpft auch Arsenal
19.02.2014, 22:54 Uhr
Freude, die aussieht wie Frust: Thomas Müller feiert verbissen sein 2:0 für den FC Bayern gegen den FC Arsenal.
(Foto: REUTERS)
Die erste Halbzeit im Achtelfinal-Hinspiel zwischen Arsenal und dem FC Bayern bietet zwei Elfmeter und einen Platzverweis, aber keine Tore. In Überzahl macht der Champions-League-Sieger dann aber ernst und dominiert. Ein Traumtor stellt die Weichen auf Sieg.
Tore: 0:1 Kroos (54.), 0:2 Müller (88.)
Bes. Vork.:
Neuer hält FE von Özil (9.)
Alaba schießt FE an Pfosten (40.)
Rot: Szczesny nach Notbremse (38.)
Arsenal: Szczesny - Sagna, Mertesacker, Koscielny, Gibbs (31. Monreal) - Flamini - Özil, Wilshere - Oxlade-Chamberlain (74. Rosicky), Sanogo, Cazorla (39. Fabianski)
München: Neuer - Lahm, Jerome Boateng (46. Rafinha), Dante, Alaba - Thiago (79. Pizarro) - Robben, Martínez, Toni Kroos, Götze - Mandzukic (64. Thomas Müller)
Referee: Rizzoli Zus: 59.911
Schüsse: 6:27 Ecken: 2:9 Ballbes: 25:75
Mit Manuel Neuer als Rückhalt und Toni Kroos als Kunstschütze hat der FC Bayern München wieder einen großen Champions-League-Erfolg in London gefeiert. Neun Monate nach dem Titelgewinn gewann der Triple-Sieger in einem unterhaltsamen Achtelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal in Überzahl mit 2:0 (0:0). Kroos (54.) mit einem sehenswerten 18-Meter-Schuss und der eingewechselte Thomas Müller (88.) per Kopf erzielten die Tore. Damit verschaffte sich der anfangs wankende Club-Weltmeister eine ideale Ausgangsposition für die entscheidende zweite Partie am 11. März in München.
Nach je einem vergebenen Foulelfmeter und dem Platzverweis für Arsenal-Schlussmann Wojciech Szczesny spielten die Bayern vor 59.911 Zuschauern ihre Überzahl in der zweiten Hälfte aus. Genau ein Jahr nach dem 3:1-Achtelfinalsieg an gleicher Stätte traf der starke Kroos wieder gegen den FC Arsenal - Champions-League-Treffer Nummer sechs für ihn. Arjen Robben und Mario Götze hätten das Ergebnis beim siebten Auswärtssieg in der Königsklasse nacheinander noch ausbauen können. Kroos traf in der Nachspielzeit auch noch den Pfosten.
Arsenal startet furios
Am Anfang waren die Münchner vom Höllentempo und vom Mut der Gastgeber im Emirates Stadium noch überrascht worden. Nach einem ersten gefährlichen Schuss von Antreiber Kroos, den der polnische Nationaltorwart Szczesny stark aus der Ecke fischte, hielt ein überragender Manuel Neuer die Münchner im Spiel. Erst parierte er gegen Arsenal-Stürmer Yaya Sanogo erstklassig (7.), dann verhinderte er im Elfmeter-Duell gegen Mesut Özil eiskalt den Rückstand.
Der knapp im Abseits stehende Özil bekam vom italienischen Referee Nicola Rizzoli nach Attacke seines Nationalmannschafts-Kollegen Jérome Boateng den Foulstrafstoß. Doch die Ausführung war schwach, Neuer parierte fast problemlos (8.).
Umschalten auf ernsthaft fällt schwer
"Wir brauchen die beste Leistung gegen den bisher besten Gegner", hatte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer noch gewarnt. Doch nach den sportlichen Spaziergängen in den vergangenen Wochen fiel dem Champions-League-Titelverteidiger das Umschalten lange Zeit schwer. Die Defensivabteilung mit Kapitän Philipp Lahm wieder als Rechtsverteidiger und Javi Martinez in der Mittelfeldzentrale wirkte zunächst unsicher.
So musste Neuer noch einmal gegen den schnellen Alex Oxlade-Chamberlain klären (23.). "Die Bayer waren sicher etwas überrascht. In den vergangenen Monaten waren sie nicht so gefordert und mussten an die Grenzen gehen", analysierte Bundestrainer Joachim Löw in der Halbzeitpause im Bezahlfernsehen. Später rückte Lahm wieder auf die Sechser-Position, Rafinha kam für den gelb-rot gefährdeten Boateng - mit positiver Wirkung: Lahm bereitete beide Bayern-Treffer vor.
Rot ebnet den Weg
Wesentlich beeinflusst wurde das "unglaublich intensive Spiel" (Löw) durch einen Bayern-Angriff in der 37. Minute: Nach Traumpass von Kroos holte Szczesny den schnell schaltenden Robben von den Beinen. Der Pole musste wegen der Notbremse mit Rot vom Platz, David Alaba schoss den Ball aber vom Elfmeterpunkt nur an den Außenpfosten (39.). Bayerns erster Elfmeterschütze Thomas Müller saß zunächst nur auf der Bank. Arsenal-Coach Arsène Wenger holte Santi Cazola für Ersatztorhüter Lukasz Fabianski vom Platz. In Überzahl wurde die Aufgabe für den deutschen Rekordmeister leichter.
Özil tauchte im Duell der deutschen Nationalspieler nach seinem verschossenen Elfmeter immer mehr ab. Lukas Podolski sah die Niederlage seiner "Gunners" nur von der Bank aus.
Milan steht vor dem Aus
Vor dem Königsklassen-K.o. steht auch der neunmalige Europapokalsieger AC Mailand. Trotz zunächst guter Torchancen verloren die Rossoneri ihr Achtelfinal-Hinspiel gegen den spanischen Tabellenzweiten Atletico Madrid daheim mit 0:1 und stehen damit vor dem Rückspiel am 11. März vor dem Aus. Damit dürfte die Saison ohne Titelgewinn für die Italiener enden. Milan liegt in der Meisterschaft abgeschlagen auf Platz zehn und ist im Pokal bereits ausgeschieden.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa