Todt ist nicht allein HSV-Sportdirektor will Relegation abschaffen
10.05.2017, 08:59 Uhr
Jens Todt möchte die Relegation gerne abschaffen.
(Foto: Daniel Reinhardt/dpa)
Dem Hamburger SV droht zum dritten Mal die Relegation um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. Dass der Klub darauf keine Lust hat - geschenkt. Der Sportdirektor fordert gar die Abschaffung der Knockout-Duelle. Die Konkurrenten sind geteilter Meinung.
Sportdirektor Jens Todt vom abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten Hamburger SV ist kein Freund der Relegation. "Natürlich ist sie für die Fans eine spannende Sache. Aber generell bin ich dafür, sie abzuschaffen", sagte der frühere Profi der "Bild"-Zeitung. Zwei Spieltage vor dem Saisonende steht der HSV auf dem 16. Tabellenplatz, es droht die dritte Teilnahme am Duell mit dem Dritten der 2. Bundesliga in vier Jahren. Zweimal hat sich das Urgestein der Liga gerettet, unter anderem im Jahr 2015.
Der Karslruher SC hatte damals nach einem 1:1 in Hamburg im Rückspiel bis in die Nachspielzeit mit 1:0 geführt, ehe ein umstrittener Freistoß den HSV in die Verlängerung rettete. Dort sorgte Nicolai Müller dann mit dem späten 2:1 für den erneuten Klassenverbleib der noch nie abgestiegenen Hamburger. Schon damals hatte sich Todt noch im Gefühl der unglücklichen Niederlage mit drastischen Worten gegen die K.o.-Duelle in der Relegation ausgesprochen. "Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte", sagte der heutige HSV-Sportdirektor seinerzeit.
"Wenn man als Zweitligist eine richtig gute Saison spielt und dann so knapp scheitert, ist das extrem bitter", so Todt nun gegenüber der "Bild". Andere sehen es gensauso. Niko Kovac, Trainer von Eintracht Frankfurt, ist nach eigenen Worten "ein absoluter Gegner der Relegation". Coach André Breitenreiter vom Zweitliga-Dritten Hannover 96 meint: "Die Relegation ist ungerecht, der Bundesligist ist klar im Vorteil."
Für die Erhaltung des Duells zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga sprachen sich unter anderem Sportchef Rudi Völler von Bayer Leverkusen ("Diese Relegation hat sich hier wie auch in anderen Ländern bewährt") und Manager Rouven Schröder vom Tabellen-15. FSV Mainz 05 ("Highlight mit großer Spannung") aus.
Quelle: ntv.de, tno/sid