Trotz wachsender Mitgliederzahlen Anleger strafen LinkedIn ab
07.02.2014, 02:47 Uhr
Rund elf Jahre nach seiner Gründung hat das Karrierenetzwerk LinkedIn nichts von seiner Attraktivität eingebüßt - im Gegenteil, neue Mitglieder kommen in Scharen. Trotz attraktiver Umsätze lassen Anleger die Aktie kurzfristig fallen.
Das Karriere-Netzwerk LinkedIn hat sein rasantes Wachstum auch zum Jahresende fortgesetzt. Der Umsatz stieg überraschend kräftig um 47 Prozent auf 447,2 Millionen Dollar, wie der US-Rivale des deutschen Pendants Xing am Donnerstag mitteilte. Allerdings hat der auf Business-Kontakte spezialisierte Konkurrent des weltgrößten Online-Netzwerks Facebook Schwierigkeiten, das hohe Tempo zu halten.
Die Zahl der Nutzer stieg mit einem Plus von sieben Prozent auf 277 Millionen etwas langsamer als in den beiden Quartalen zuvor, als der Zuwachs noch bei neun Prozent lag. Der Nettogewinn brach um 67 Prozent auf 3,8 Millionen Dollar ein. Zudem blieb die Umsatzprognose für das erste Quartal und das Gesamtjahr 2014 hinter den Expertenerwartungen zurück. Anleger enttäuschte dies: Die Aktie verlor nachbörslich acht Prozent.
Um sein Wachstum anzukurbeln, kündigte LinkedIn die Übernahme des Stellensuchdienstes Bright für 120 Millionen Dollar an. Die größte Herausforderung für Linkedin aber besteht darin, das Geschäft mit der steigenden Zahl von Smartphone- und Tablet-Nutzern voranzubringen. Facebook hat dies kürzlich vorgemacht. Das US-Unternehmen schaffte den Durchbruch bei der Werbung auf mobilen Geräten: Im Schlussquartal 2013 nahm Facebook damit erstmals mehr als mit Anzeigen auf herkömmlichen Computern ein. Rivale Twitter kann da nicht mithalten. Die Zahl der Nutzer des Kurznachrichten-Dienstes stieg im vierten Quartal nur um knapp vier Prozent auf 241 Millionen. Zudem blieb Twitter den Nachweis schuldig, im Smartphone- und Tablet-Geschäft Geld zu verdienen: Das US-Unternehmen weitete den Nettoverlust auf rund 512 Millionen Dollar aus.
Quelle: ntv.de, ino/rts