Wirtschaft

Zweigeteiltes Europa Deutlich mehr Firmenpleiten im Süden

Wenn das Wirtschaftswachstum nicht mitspielt, gibt es auch keine Trendwende bei den Firmeninsolvenzen. Besonders in Südeuropa könnte das zu einem Problem werden.

Wenn das Wirtschaftswachstum nicht mitspielt, gibt es auch keine Trendwende bei den Firmeninsolvenzen. Besonders in Südeuropa könnte das zu einem Problem werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Unter der lahmenden Konjunktur leiden vor allem die Länder Südeuropas. Erschwerend kommen noch eine schlechte Zahlungsmoral und knappe Eigenkapitalausstattung hinzu. Das Ergebnis: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt seit Jahren.

Südeuropäische Länder wie Italien, Spanien und Portugal haben im vergangenen Jahr durch die anhaltenden Wirtschaftsprobleme deutlich mehr Firmenpleiten verkraften müssen. In Deutschland und Großbritannien ging die Zahl der Insolvenzen dagegen zurück, hieß es in der Bilanz des Auskunfts- und Inkassounternehmens Creditreform. Europa präsentiere sich damit zweigeteilt.

Stark steigende Insolvenzzahlen gab es demnach in Italien (plus 15,9 Prozent) und Spanien (plus 14,6 Prozent), leicht steigende in Frankreich (plus 2,1 Prozent). In Griechenland ging sie sogar leicht zurück. Einen besonders starken Rückgang bei den Firmenpleiten verzeichnete Irland (minus 18,9 Prozent). In Deutschland und Großbritannien verringerte sich die Zahl der Insolvenzen laut Creditreform um jeweils knapp ein Zehntel.

Die Gesamtzahl der Firmenpleiten betrug in 15 untersuchten EU-Ländern plus Norwegen und der Schweiz gut 192.000 - rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. In absoluten Zahlen liegt Frankreich mit fast 61.000 Insolvenzen mit Abstand vorn.

Insgesamt seien die sogenannten  Giips-Staaten (Griechenland, Italien, Irland, Portugal, Spanien) inzwischen mit fast 18 Prozent an den Insolvenzen in Europa beteiligt. 2007 waren es nur gut 7 Prozent.

In Südeuropa seien auch überdurchschnittlich viele Firmen schlecht mit Eigenkapital ausgestattet und es dauere deutlich länger, bis Rechnungen bezahlt würden, betonte Creditreform: In den Giips-Staaten vergehen im Schnitt 83 Tage bis zur Überweisung, in Deutschland 26,5.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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