Jeder zweite Arbeitsplatz ist weg Deutsche Solarbranche schmilzt zusammen
28.01.2014, 03:39 Uhr
Die Förderung der Sonnenenergie wurde in den vergangenen Jahren zurückgefahren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Durch die Förderung von Sonnenenergie haben Solarfirmen in Deutschland einige Jahre lang ein gutes Geschäft gemacht. Doch besonders nachhaltig war das nicht: Seit die Förderung gebremst wird, ist schon jeder zweite Job wieder verloren gegangen.
Der Arbeitsmarkt in der Solarbranche ist in den vergangenen Jahren massiv geschrumpft. Anfang 2012 arbeiteten noch 10.200 Menschen in der Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen. Nun, zwei Jahre später, gibt es nur noch halb so viele Arbeitsplätze in der Branche. Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sind es noch 4800. Das gehe aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Allein im vergangenen Jahr sei jede dritte Stelle gestrichen worden.
Strom aus Solarzellen war in Deutschland jahrelang massiv gefördert worden, was den Solarfirmen viele Aufträge bescherte. Die Vergütungen wurden mittlerweile aber wieder abgebaut. Außerdem haben deutsche Unternehmen immer mehr mit chinesischen Konkurrenten zu kämpfen, deren Marktanteil anwächst. Ohne die starke Unterstützung kann sich die Industrie in der aktuellen Lage offensichtlich nicht am Markt behaupten.
Die FAZ zitiert auch den Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt, der ausrechnete, dass jeder der Solar-Arbeitsplätze mit jährlich 175.000 Euro Steuergeld gefördert worden war – und damit mehr als doppelt so teuer war wie ein Job im Steinkohlebergbau.
Die Energiewende-Reform von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wird den Negativtrend wohl noch verstärken. Geplant ist unter anderem, dass die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz auch von Selbstversorgern gezahlt werden muss. Das heißt, dass der Betrieb von Solaranlagen unattraktiver wird. Die neue Regel trifft vor allem Unternehmen, kleine Anlagen mit einer Leistung von unter 10 kW sind ausgenommen.
Quelle: ntv.de, che