Wirtschaft

Luxusautos trotzen Krise Ferrari verzeichnet Rekordjahr

Der italienische Luxushersteller, hier mit dem Modell 458 Spider, feiert ein Rekordjahr in seiner 66-jährigen Geschichte.

Der italienische Luxushersteller, hier mit dem Modell 458 Spider, feiert ein Rekordjahr in seiner 66-jährigen Geschichte.

Die Finanzkrise kann Liebhaber teurer Karossen nicht stoppen: Ferrari verkauft im vergangenen Jahr so viele Autos wie nie zuvor. Gestiegen ist die Nachfrage vor allem in Kanada und den USA.

Der italienische Sportwagenbauer Ferrari hat im vergangenen Jahr einen Rekordabsatz erzielt und seinen Gewinn zweistellig gesteigert. Die starke Nachfrage nach Luxus-Sportwagen, wie zum Beispiel dem neuen Zwölfzylinder F12 Berlinetta, kurbelte die Verkäufe an. Es zeigt sich damit wieder einmal, dass die Reichen ihr Geld auch weiterhin gern ausgeben, aller wirtschaftlichen Unsicherheit zum Trotz. "2012 war ein Rekordjahr für Ferrari, das Beste in seiner 66-jährigen Geschichte", teilte das Unternehmen mit.

Der Sportwagenbauer, der zu 90 Prozent der Fiat SpA gehört, verdiente 2012 mit 244 Mio. Euro knapp 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 8 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Insgesamt wurden 7.318 Exemplare der Luxussportwagen an verkauft, ein Plus von 4,5 Prozent.

Wer einen Ferrari sein Eigen nennen will, muss mehr als 100.000 Euro auf den Tisch legen. Das taten im vergangenen Jahr insbesondere Kunden aus Kanada und den USA, die den Italienern insgesamt über 2000 Fahrzeuge abnahmen - gut 15 Prozent mehr als 2011.

In Europa verzeichnete die Fiat-Tochter in Großbritannien das stärkste Wachstum, dort legte der Absatz um rund 20 Prozent auf 673 Sportwagen zu. In Deutschland lag das Plus mit 750 verkauften Exemplaren bei 8,2 Prozent. Auch in China, Hongkong und Taiwan - Märkten mit einer wachsenden Zahl vermögender Autoliebhaber - setzte das Unternehmen mit 784 Autos 4 Prozent mehr ab.

Mutterkonzern Fiat weiter angeschlagen

Ganz ungetrübt war der Höhenflug allerdings nicht. Im kriselnden Heimatmarkt Italien verzeichnete Ferrari wegen der schwachen Wirtschaft und höheren Steuern auf Luxuswagen seiner Klasse einen Einbruch um 60 Prozent. Dies erinnerte den Mutterkonzern daran, dass die anderen, preiswerteren Fiat-Marken nicht nur in Italien, sondern auch im Rest Europas mit schwachen Absätzen zu kämpfen haben.

Der Fiat-Konzern konnte im vergangenen Jahr nur dank der guten Geschäfte seiner US-Tochter Chrysler und sprudelnden Gewinnen in Übersee schwarze Zahlen schreiben. Um künftig in Europa kein Geld mehr zu verlieren, arbeitet Fiat derzeit an einem Plan, um seine Fabriken in Italien für die Produktion von Premiummarken wie Maserati und Alfa Romeo für den Export zu nutzen. Dafür soll auch Ferrari eingespannt werden - die Tochter soll bei der Entwicklung von Antriebssträngen für diese beiden Marken helfen.

Auch der Ferrari-Konkurrent Lamborghini, eine Marke der Volkswagen AG, hat ein starkes Jahr hinter sich. Der Absatz legte um 30 Prozent auf 2,083 Fahrzeuge zu. Hier kam das stärkste Wachstum mit 53 Prozent aus den USA, Lamborghini führt einen Teil des Erfolgs auf den neuen Aventador LP 700-4 zurück.

Quelle: ntv.de, DJ

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