Wirtschaft

Shorties werden abgezockt Hedgefonds verlieren Millionen bei Nokia-Deal

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Während die Nokia-Anleger den Handy-Deal mit Microsoft feiern, erwischt es zahlreiche Hedgefonds eiskalt. Ihre Wetten auf einen weiter fallenden Nokia-Kurs gehen nicht auf. Stattdessen müssen sie sich mit Anteilsscheinen der Finnen eindecken und kurbeln den Kurs zusätzlich an.

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Nokia 4,25

Der Verkauf des Nokia-Handygeschäfts an Microsoft ist für einige Hedgefonds eine böse Überraschung. Sie haben zuletzt darauf gewettet, dass der Aktienkurs des angeschlagenen ehemaligen Handy-Marktführers weiter fällt. Stattdessen sprang der Nokia-Anteilsschein nach Bekanntgabe der 5,4 Milliarden Dollar schweren Übernahme aber um fast 50 Prozent an. Zum europäischen Handelsschluss stand der Kurs mit 3,97 Euro noch 34 Prozent im Plus.

Reuters-Berechnungen zufolge könnten sich die Verluste der Hedgefonds durch Leerverkäufe auf bis zu 640 Millionen Euro belaufen. Besonders stark getroffen wurden der US-Fonds Discovery Capital Management, Viking Global Investors, Maverick Capital sowie Lone Pine Capital.

Teurer Short-Squeeze

Langfristige Anteilseigner hatten vor der Veröffentlichung der Transaktion fast zwölf Prozent der Nokia-Aktien an andere Finanzmarktteilnehmer verliehen. Dies signalisiert, dass Hedgefonds und andere Investoren großes Interesse an Leerverkäufen mit Nokia-Aktien hatten.

Bei solchen Geschäften leihen sich Anleger Anteilsscheine, um sie sofort zu verkaufen. Dabei hoffen sie darauf, die Papiere zum Ende der Ausleih-Frist billiger zurückkaufen zu können. Den Preisunterschied streichen sie als Gewinn ein. Im Falle von Nokia gingen diese Wetten nun nach hinten los. Nokia will sich nun auf das Netzwerk-Geschäft konzentrieren. Für Micorosoft könnte sich der Deal allein deshalb auszahlen, weil mit Stephen Elop ein potenzieller Nachfolger für Konzernchef Steve Ballmer in das Unternehmen zurückkehrt.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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