Wirtschaft

Nach Preissturz in Griechenland Insulinhersteller kappt Lieferung

Viele Diabetiker in Griechenland werden wegen der Sparbeschlüsse Athens möglicherweise bald ihre Medikamente nicht mehr bekommen. Der weltweit führende dänische Insulinhersteller Novo Nordisk stellt die Lieferungen seiner Insulinspritzen in Form von Füllfederhaltern ein, weil die Regierung alle Arzneimittelpreise um ein Viertel gekappt hat.

Das Novo-Nordisk-Logo ist der Apis-Stier - eines der antiken, heiligen Tiere der Ägypter, nicht der Griechen!

Das Novo-Nordisk-Logo ist der Apis-Stier - eines der antiken, heiligen Tiere der Ägypter, nicht der Griechen!

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die dänische Pharmagruppe Novo Nordisk will 17 Diabetes-Medikamente vom griechischen Markt nehmen, nachdem die Regierung in Athen drastische Preissenkungen angeordnet hatte.

"Die Produkte, die vom Markt genommen werden, sind die jüngste Generation von Insulin-Produkten mit Pen-System", sagte Novo-Nordisks-Sprecher Mike Rulis in Kopenhagen. Rulis erklärte, die Firma werde die Produkte zwar weiter zum alten Preis anbieten, doch da die Regierung eine Preissenkung um 25 Prozent angeordnet hat, würden die Großhändler nur noch mit Verlust verkaufen können.

50.000 betroffen

Bei traditionellen Insulinprodukten mit Röhrchen und Spritze habe Novo Nordisk eine Preissenkung akzeptiert, erläuterte der Sprecher. Die Pen-Produkte würden von 50.000 Griechen genutzt, rund 40.000 gebrauchten die Standardprodukte. Novo Nordisk würde in Griechenland ein Verlustgeschäft machen, wenn es alle Preissenkungen umsetzen würde, sagte Rulis. "Die finanziellen Folgen wären erheblich", sagte der Sprecher, "eine Preissenkung diesen Umfangs würde automatisch auch zu Preissenkungen in anderen Ländern führen".

Griechenland wurden von der EU und dem Internationalen Währungsfonds zur Abwendung eines Staatsbankrotts Notkredite in Höhe von 110 Mrd. Euro für die kommenden drei Jahre zugesagt. Im Gegenzug hat das Land ein Sparprogramm im Umfang von 30 Mrd. Euro auf den Weg gebracht.

Quelle: ntv.de, AFP

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