Wirtschaft

Mercedes stoppt SLK-Produktion Karmann kämpft um Existenz

Der insolvente Autozulieferer Karmann hat seine Gespräche mit wichtigen Kunden um die Begleichung offener Rechnungen fortgesetzt. Dieser Kampf Karmanns um die Existenz hat mittlerweile auch Auswirkungen auf die Produktion des Karmann- Kunden Mercedes.

Erneut kein grünes Licht für den gebeutelten Zulieferer.

Erneut kein grünes Licht für den gebeutelten Zulieferer.

(Foto: AP)

Seit Montag ruht die Produktion des SLK im Bremer Werk des Autobauers, weil wichtige Rohbauteile aus Osnabrück fehlen. Seit Wochen verhandelt der Insolvenzverwalter von Karmann unter anderem mit Daimler um die Begleichung offener Forderungen.

Die Produktion bei Karmann für den SLK ruht seit Donnerstag. Sie solle erst wieder aufgenommen werden, wenn es eine zufriedenstellende Einigung zwischen Karmann und Mercedes gebe, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gerhard Schrader. Die Entscheidung der Belegschaft sei gefallen, nachdem Insolvenzverwalter Ottmar Hermann sie darüber informiert habe, dass nach aktuellem Stand die Liquidität zur Auszahlung der Löhne nur noch bis Mitte November reichen würde.

Forderung statt Bitte

"Die Beschäftigten streiken nicht, sie bauen die Arbeitszeitkonten ab, die sie bei der Produktion für Mercedes aufgebaut haben", sagte der Osnabrücker IG-Metall-Chef Hartmut Riemann. Mercedes müsse die ausstehenden Beträge an Karmann zahlen, forderte Riemann. Es gehe nicht um eine "Bitte" Karmanns, sondern um die Begleichung von Leistungen, die Mercedes erhalten habe. Der Insolvenzverwalter sei bereits mit seinen Forderungen von ursprünglich 60 Mio. auf derzeit 20 Mio. Euro heruntergegangen.

Unterdessen meldete die "Neue Osnabrücker Zeitung", dass Mercedes für das neue SLK-Modell auf Karmann als Zulieferer verzichten wolle. Ausschlaggebend sei gewesen, dass der Insolvenzverwalter eine Lieferung ans Mercedes-Werk in Bremen für die nächsten Jahre nicht habe garantieren können, schreibt die Zeitung. Sowohl der Sprecher des Insolvenzverwalters als auch ein Sprecher Daimlers kommentierten den Bericht nicht.

Quelle: ntv.de, dpa

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