Bundesbanker gibt Entwarnung Keine Immobilienblase in Sicht
26.03.2013, 07:29 Uhr
Bundesbank-Chef Andreas Dombret glaubt nicht an eine Blasenbildung am deutschen Immobilienmarkt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Häuserpreise und Mieten in deutschen Großstädten sind deutlich gestiegen. Trotzdem glaubt Bundesbanker Andreas Dombret nicht, dass sich am Immobilienmarkt eine Blase bildet. Und falls doch, wollen die Kontrolleure die Spekulation blitzschnell eindämmen.
Bundesbankvorstand Andreas Dombret glaubt nicht an eine Blase am deutschen Immobilienmarkt. Im Gegenteil: "2012 hat sich die Preisdynamik für Immobilien in den großen deutschen Städten stabilisiert." Wenn es dennoch zu einer Immobilienblase kommen sollte, so sei die Aufsicht vorbereitet, sagte er der Süddeutschen Zeitung.
Die Bundesbank könnte zum Beispiel Kapitalpuffer von den Banken verlangen, damit sich die Geldhäuser gegen platzende Kredite wappnen oder Beleihungsgrenzen festsetzen, damit die Institute nicht zu leichtfertig Kredite vergeben. "Aber dies steht zurzeit nicht zur Debatte", so Dombret.
Der Bundesbanker sorgt sich zudem um die Ertragskraft kleiner Banken in Deutschland, weil die niedrigen Zinsen die Gewinne schmälern würden: "Traditionelle Geschäftsmodelle verlieren daher an Stabilität." Vor allem einlagenstarke Institute seien von der Entwicklung besonders betroffen. "Die Banken erkennen das natürlich und könnten versucht sein, die niedrigen Erträge anderswo auszugleichen - etwa indem sie Anlagen mit höheren Risiken eingehen", befürchtet der Bundesbankvorstand.
Zypern bezeichnete Dombret als einen "sehr spezieller Sonderfall". Er glaubt nicht, dass es zu weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten kommt. Dennoch warnt er, dass man die "indirekten Auswirkungen im Auge behalten" müsse. Mit der gefundenen Einigung ist er dennoch zufrieden, da sie den unsoliden Geschäftsmodellen der Banken Einhalt gebiete.
Quelle: ntv.de, DJ/hvg