Wirtschaft

"Ernüchternde Zahlen" Krise trifft Kasinos

"Prinzipiell geben die Menschen in schlechten Zeiten einfach weniger Geld für Freizeitvergnügen aus."

"Prinzipiell geben die Menschen in schlechten Zeiten einfach weniger Geld für Freizeitvergnügen aus."

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Wirtschaftskrise macht den deutschen Spielcasinos schwer zu schaffen. Die Westspiel Gruppe mit elf Einrichtungen erlitt im vergangenen Jahr wie schon 2008 einen Ertragsrückgang von rund 22 Prozent. Die Besucherzahl ging 2009 um mehr als zehn Prozent zurück. Insgesamt kam noch ein Bruttospielertrag von 125 Mio. Euro zusammen. Davon führt Westspiel 75 Mio. Euro an öffentliche Kassen und gemeinnützige Institutionen ab. "Die Zahlen sind ernüchternd", sagte Geschäftsführer Horst Jann.

Neben der Wirtschaftskrise macht er das Rauchverbot, Identitätskontrollen im Automatencasino und Werbeeinschränkungen für die sinkenden Erträge verantwortlich. Dass die Menschen, wie immer angenommen, in der Krise vermehrt in die Spielbanken strömen, könne er nicht bestätigen, sagte Jann. "Prinzipiell geben die Menschen in schlechten Zeiten einfach weniger Geld für Freizeitvergnügen aus."

Als Konsequenz der angespannten Lage, die vor allem kleinere Standorte treffe, legt Westspiel zwei der vier Automatencasinos mit den traditionellen Casinos am Ort zusammen. Im August ist solch ein Schritt in Berlin geplant, zum Jahresende in Bremen. Dann bestehen sogenannte Dependancen nur noch in Aachen und Bremerhaven. Casinostandorte sind neben Aachen, Berlin und Bremen noch Bad Oeynhausen, Duisburg, Erfurt und Hohensyburg (Dortmund). Der Großteil des Bruttospielertrages erreicht der Betreiber mit 101 Mio. Euro in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: ntv.de, dpa

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