Wirtschaft

14 Euro weniger pro Jahr Ökostrom-Umlage wird wohl sinken

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Bei der Zahlung der Ökostrom-Umlage könnten die Haushalte im kommenden Jahr erstmals entlastet werden. Experten errechnen für einen Modellhaushalt die Senkung der Umlage von 218 auf 204 Euro. Offiziell wird der Betrag aber erst am 15. Oktober bekannt gegeben.

Nach jahrelangem Anstieg wird die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr nach Berechnungen von Experten erstmals sinken. Sie macht derzeit rund 18 Prozent des Strompreises aus.

Auf Basis der bisher für die Umlage-Ermittlung angewandten Parameter errechneten das Öko-Institut und das Fachinstitut Agora Energiewende eine Umlage von netto 5,84 Cent je Kilowattstunde statt derzeit 6,24 Cent. Damit müsste ein Haushalt bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden nur noch 204 statt derzeit 218 Euro Umlage im Jahr über den Strompreis zahlen, zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer. Berücksichtigt werden dabei Einnahmen durch den produzierten Ökostrom, die erwartete Produktion an Solar-, Wind- und Biomassestrom und die Auswirkungen der Industrierabatte.

Auch für 2016 wird mit einer geringeren Umlage als heute gerechnet - Grund sei vor allem ein Milliardenüberschuss auf dem Umlagekonto, hieß es.

Die Zahlen preisen bereits die geplante Neuregelung bei den Industrie-Rabatten und der Ökostrom-Vergütung ein, sowie Annahmen der für die Umlageberechnung zuständigen Übertragungsnetzbetreiber zur Ökostromproduktion und zur Preisentwicklung an der Strombörse.

Die Verbraucher zahlen die Differenz zwischen dem für den Strom erzielten Preis und dem auf 20 Jahre garantierten Vergütungssatz. Die Umlage für das nächste Jahr wird am 15. Oktober veröffentlicht.

Der Grund für den Optimismus liegt nicht in der geplanten Reform mit Förderkürzungen für Windstrom an Land. Sondern dank einer vielleicht zu hoch angesetzten Umlage in diesem Jahr ist das Umlage-Konto dick im Plus: 1,88 Milliarden Euro lautet der Stand. "Wir haben zwei Jahre lang sehr niedrige Kontostände gehabt und ein hohes Defizit gehabt. Das jetzige hohe Plus ist der große Unterschied und hauptverantwortlich für das Sinken der Umlage", sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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