Run auf jodiertes Salz Panikkäufe in China
17.03.2011, 07:58 UhrDie atomare Katastrophe in Japan sorgt in China für große Beunruhigung. Im Reich der Mitte wird jodhaltiges Salz knapp, weil Millionen Menschen sich damit eindecken. In manchen Filialen wird nun rationiert. In vielen Apotheken sollen Jodtabletten bereits ausverkauft sein.
Die Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 hat in China Panikkäufe von Salz ausgelöst. Im Glauben, sich mit dem darin enthaltenen Jod gegen eine mögliche radioaktive Verstrahlung schützen zu können, kauften viele Chinesen nun verstärkt Speisesalz, wie Mitarbeiter in Supermärkten und Medien berichteten.
Eine Angestellte der französischen Supermarktkette Carrefour in Shanghai sagte, schon nach kurzer Zeit sei Salz ausverkauft gewesen. Binnen einer halber Stunde nach Öffnung des Geschäftes habe es keines mehr gegeben.
Eine Mitarbeiterin eines Supermarktes in der südchinesischen Stadt Guangzhou sagte, die Nachfrage nach Salz sei derart gestiegen, dass die Filiale es nun rationiere. "Viele Leute stehen für jodiertes Salz an, wir müssen das kontrollieren. Jeder Kunde darf nur zwei Packungen kaufen." Als Maßnahme gegen Jodmangel enthält Speisesalz in China fast immer Jod. Das chinesische Radio berichtete allerdings, die in Jodsalz enthaltene Menge sei zu gering, um die Schilddrüse im Ernstfall zu schützen.
Jod wird in der Schilddrüse eingelagert. Um zu verhindern, dass das Organ das bei einem Super-GAU austretende radioaktive Jod aufnimmt, wird empfohlen, die Schilddrüse im Falle einer Atomkatastrophe durch die Einnahme von Jodtabletten ausreichend mit dem Stoff zu sättigen. Der Zeitung "China Daily" zufolge waren Jodtabletten in vielen Apotheken bereits ausverkauft.
Quelle: ntv.de, AFP