20.000.000 Tonnen fehlenRekordausfälle bei Weizen in China

Die Ernteausfälle im Getreidegürtel in Chinas Norden führen dazu, dass das Land mehrere Millionen Tonnen Weizen einführen muss. Analysten rechnen damit, dass China sogar zum größten Weizen-Importeur der Welt wird - Sorgen vor Engpässen und steigenden Preisen inklusive.
Wegen der schlechten Wetterbedingungen könnten die Ausfälle bei der Weizenernte in China doppelt so hoch ausfallen wie zunächst befürchtet. Informationen von Landwirten und Analysten zufolge könnten der Frost in der Wachstumszeit sowie die Regenfälle bei der Ernte bis zu 20 Millionen Tonnen Weizen für den menschlichen Verzehr unbrauchbar gemacht haben. Das wären 16 Prozent der Ernte und doppelt soviel wie zunächst gemeldet.
Händler und Analysten schätzen deshalb, dass China in diesem Jahr mehr als 10 Millionen Tonnen importieren könnte und damit Ägypten als bislang weltgrößten Weizen-Importeur mit einer erwarteten Einfuhrmenge von 9 Millionen Tonnen ablösen würde. Das US-Agrarministerium schraubte die Vorhersage für die chinesischen Importe 2013/2014 bereits auf 8,5 Millionen Tonnen von 3,2 Millionen im Vorjahr nach oben. Die US-Weizenpreise kletterten daraufhin auf ein Zweiwochenhoch.
Keine Details zu staatlichen Reserven
Die Ernteausfälle im Getreidegürtel in Chinas Norden schürten bereits die Sorgen vor Engpässen und steigenden Preisen. Auch die Qualität des im Regierungsauftrag seit 2009 eingelagerten Weizens in der Volksrepublik verschlechtere sich. Analysten schätzen, dass der staatliche Vorratshalter Sinograin zwischen 20 Millionen und 30 Millionen Tonnen Weizen lagert. China gibt keine Auskunft über die staatlichen Reserven.
Beim Top-Weizen-Exporteur USA und der Region am Schwarzen Meer sorgten ungünstige Wetterbedingungen ebenfalls für Qualitätsminderungen. Insgesamt gehen Analysten weltweit in diesem Jahr zwar von einer höheren Erntemenge aus. Diese liege aber dennoch unter der erwarteten Nachfrage. Besonders hart könnte das Ägypten treffen. Das wirtschaftlich am Boden liegende Land ist auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen, um die Bevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. Der zuständige Minister hatte zuletzt erklärt, der importierte Weizen reiche nur noch für zwei Monate.