Wirtschaft

"Zeigt uns das Geld" Saab vor der Abwicklung

Die Hoffnung stirbt zuletzt: ein Demonstrant vor der Detroiter GM-Zentrale.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: ein Demonstrant vor der Detroiter GM-Zentrale.

(Foto: AP)

Für den schwedischen Autobauer Saab gibt es offenbar doch noch weitere Interessenten, die in letzter Minute Gebote vorlegen könnten. "Wir hatten seit dem 18. Dezember Kontakte zu verschiedenen Gruppen, darunter drei aus Schweden", zitierte die Zeitung "Dagens Industri" den schwedischen Industriestaatssekretär, Jöran Hagglund. Er denke, dass mindestens zwei von ihnen dem Mutterkonzern General Motors vorlegen werden.

Die Gruppen wurden nicht näher bezeichnet. Die schwedische Luxuswagenschmiede Koenigsegg, die sich vergangenes Jahr zurückgezogen hatte, sei nicht darunter, sagte Hagglund dem Blatt. Problematisch ist demnach, dass keine der Gruppen bislang die Finanzierung sicherstellen konnte. Laut "Dagens Industri" ist es auch möglich, dass GM eine neue Frist setzt.

Endzeitstimmung in der Saab-Zentrale im schwedischen Trollhättan.

Endzeitstimmung in der Saab-Zentrale im schwedischen Trollhättan.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zuvor hatte der amtierende GM-Chef Ed Whitacre gesagt, er habe keine Hoffnung mehr auf eine Rettung von Saab. Keiner der potenziellen Bieter habe eine Finanzierung vorgelegt. Eine Rettung von Saab sei sehr unwahrscheinlich und man werde noch in dieser Woche mit einer Schließung der Produktionsanlagen beginnen, erklärte er. "Wir haben immer gesagt, zeigt uns das Geld, dann könnt ihr Saab haben. Das ist nicht passiert", so Whitacre weiter.

GM hat eine Frist gesetzt für Kaufgebote für Saab, die heute um 17 Uhr MEZ abläuft. Sollte bis dahin kein tragfähiges Angebot vorliegen, will GM Saab abwickeln.

Spyker noch nicht raus

Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars hatte zuvor angekündigt, er wolle fristgerecht eine Offerte anbieten. Sein Vorstandschef Victor Muller sagte allerdings nicht, wie Spyker das Angebot finanzieren wolle.

GM hatte seit Januar 2009 einen Käufer für seine verlustträchtige schwedische Tochter gesucht. Saab beschäftigt 3400 Menschen in Schweden. Gewerkschaftsangaben zufolge könnte das Aus des Autobauers den Verlust von rund 8000 Arbeitsplätzen bedeuten, weil auch Zulieferer betroffen sind.

Quelle: ntv.de, wne/rts/AFP/DJ

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