Wirtschaft

Versteckte Nazi-Gelder? Schweiz prüft nachrichtenlose Bankkonten

Die Schweiz will in naher Zukunft Tausende nachrichtenlose Bankkonten einsehen. Die Prüfung könne neue Spuren zu Vermögen ergeben, dass die Nazis vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit brachten.

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(Foto: imago stock&people)

In der Schweiz werden nach einer Gesetzesänderung Tausende sogenannte nachrichtenlose Bankkonten überprüft. Eine Sprecherin der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) bestätigte einen Bericht der "Welt am Sonntag": "Es gibt neu eine gesetzliche Regelung, nach der alle Vermögen, die länger als 60 Jahre nachrichtenlos sind, publiziert werden müssen." Das werde im Laufe des Jahres geschehen. Die Regelung betreffe Konten von Schweizern und ausländischen Kunden.

Die Zeitung hatte berichtet, es gehe dabei um Konten, die seit 1955 oder länger bestünden und seit 1965 nicht mehr genutzt würden. Die Prüfung könne nach Einschätzung von Fachleuten neue Spuren zu Vermögen ergeben, dass die Nazis vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit brachten. Bisher sei etwa bei der Aargauischen Kantonalbank ein im März 1940 eröffnetes deutsches Konto mit etwas mehr als 1000 Schweizer Franken gefunden worden.

In den 1990er-Jahren war bekannt geworden, dass auf solchen nachrichtenlosen Konten  Millionenvermögen jüdischer Opfer des Nationalsozialismus lagen.

Quelle: ntv.de, dsi/rts

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